Sri Lanka

APA/AFP/Jewel Samad

Anschläge auf Sri Lanka: Interreligiöses Treffen nach Bombenterror

Anschläge auf Sri Lanka: Interreligiöses Treffen nach Bombenterror | IGGÖ-Präsident Ümit Vural: „Terror hat keine Religion“ | Offener Dreikampf? - Evangelische Kirche A.B. wählt neuen Bischof | Streit um Werte: Spanische Rechtspartei buhlt um katholische Wähler

Sendungsprofil Orientierung

ORF

am 21.4.2019, 12.30 Uhr, ORF 2
am 23.4.2019, 10.10 Uhr, ORF III und am 27.4.2019, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Anschläge auf Sri Lanka: Interreligiöses Treffen nach Bombenterror

Es war ein blutiger Ostersonntag auf Sri Lanka: Bei mehreren Anschlägen auf Kirchen und Hotels starben mehr als 250 Menschen. Als Urheber gelten radikalisierte Islamisten des Inselstaates, auch die Terrororganisation IS soll beteiligt gewesen sein.

Eines der Ziele des Terrors könnte die Zerrüttung des sensiblen Gleichgewichts der Religionsgemeinschaften auf Sri Lanka sein: Rund 70 Prozent der Inselbewohner sind Anhänger des Theravada-Buddhismus, zwölf Prozent Hindus, etwa zehn Prozent Muslime, als Christen – v.a. Katholiken - verstehen sich etwas mehr als sieben Prozent.

Die grausamen Ereignisse in ihrer alten Heimat verfolgen auch die meisten der rund 1500 Menschen aus Sri Lanka, die in Österreich leben. So etwa der katholische Priester Everest Dias. Er ist als Pfarrer in der Wiener Josefstadt tätig. Und wie viele seiner Landsleute in Österreich – Christen, Buddhisten und Muslime – ist er schockiert über die aktuellen Ereignisse auf Sri Lanka, wie auch bei einem interreligiösen Zusammentreffen in Wien deutlich wurde.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 6 Minuten

IGGÖ-Präsident Ümit Vural: „Terror hat keine Religion“

Terroristen hätten das Ziel, Hass zu schüren und diesem müsse man entgegentreten durch „mehr Zusammenhalt, mehr Miteinander und mehr Frieden“, betont der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural, angesichts der jüngsten Terroranschläge in Sri Lanka und in Neuseeland.

„Terror hat keine Religion“, Extremismus jeglicher Art sei selbstverständlich abzulehnen. Wenn es um Religion gehe, müsse man vorleben, dass es kein Widerspruch sei, Österreicher und Muslim zu sein, so Vural, der in diesem Zusammenhang den Wert der Bildung hervorstreicht. Als Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft betont Vural die hierzulande gelebte Tradition, Kontakte zwischen Vertretern der Religionsgemeinschaften zu pflegen.

Immerhin habe man gemeinsame Sorgen und es gehe um eine gemeinsame Zukunft. Solche Begegnungen stehen auch bei seiner jüngst gestarteten Tour durch die Bundesländer auf dem Programm. In der Steiermark traf Vural u.a. den Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen. Gemeinsam besuchte man die Synagoge.

Als Religionsvertreter müsse man das Miteinander vorleben, Berührungsängste abbauen. Im bevorstehenden Fastenmonat Ramadan, den Musliminnen und Muslime heuer ab dem Abend des 5. Mai bis zum 4. Juni begehen, sei ihm besonders die „Verbundenheit“ wichtig, intensivieren will er etwa die Besuche in Moscheegemeinden.

Interview: Sandra Szabo, Länge: 6 Minuten

Offener Dreikampf? - Evangelische Kirche A.B. wählt neuen Bischof

Seit mehr als elf Jahren ist er im Amt, mit dem 26. April erreicht er sein Pensionsalter von 65 Jahren: der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker. Noch bis 31. August wird er im Amt bleiben, doch die Weichen für seine Nachfolge werden schon demnächst, am 4. Mai, gestellt.

Dann wird im Rahmen einer Synode mit etwa 70 Stimmberechtigten der Nachfolger von Michael Bünker bestimmt. Dass es ein Mann wird, steht vorab schon fest.

Die Superintendentialversammlungen der sieben evangelisch-lutherischen Diözesen haben insgesamt drei Kandidaten nominiert: Michael Chalupka, Andreas Hochmeir und Manfred Sauer. Das bekannteste „Kandidatengesicht“ ist wohl Michael Chalupka. Bis vor wenigen Monaten war er Direktor der Diakonie und durch seinen Einsatz in der Armutsbekämpfung und für Menschen auf der Flucht in den Medien stets präsent.

Auch der Kärntner Superintendent Manfred Sauer ist kein Unbekannter: Vehement hat er in den vergangenen Wochen gegen die neue Karfreitagsregelung mobil gemacht. Wenig einer breiteren Öffentlichkeit bekannt ist Andreas Hochmeir. Erwachsenenbildung ist eines der zentralen Anliegen des Pfarrers aus Oberösterreich, der in seiner Heimat als „integrativer Kandidat“ bezeichnet wird.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 7 Minuten

Streit um Werte: Spanische Rechtspartei buhlt um katholische Wähler

Spanierinnen und Spanier haben eine ungewöhnliche Osterwoche hinter sich: Zu den traditionellen Prozessionen, die heuer durch Schlechtwetter behindert wurden, gesellte sich die Kampagne für die Parlamentswahl am 28. April.

Ungewöhnlich ist auch die politische Ausgangssituation für gläubige Wähler. Religiöse Themen spielten eine wichtige Rolle in einem polarisierten Wahlkampf, in dem der sozialistische Ministerpräsident vor einer konservativen Mehrheit und einem Rückschritt in gesellschaftspolitischen Fragen warnte.

Erstmals tritt diesmal auch wieder eine Partei an, die sich dezidiert als „katholisch“ bezeichnet und „traditionelle Werte“, wie „Familie“ und „Schutz des Lebens“, verteidigen will.

Dass die Rechtspartei Vox – in jüngsten Umfragen liegt sie jenseits der Zehn-Prozent-Marke - auch mit fremdenfeindlichen und anti-feministischen Parolen wirbt, sorgt nicht zuletzt im konservativ-katholischen Milieu für Diskussionen, das für Teile des Programms von Vox durchaus offene Sympathien hegt.

Bericht: Josef Manola, Länge: 6 Minuten

Hinweis

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl