Evangelische Bischofskandidaten

APA/EPD/Uschmann/Hanetseder

Schwierige Wahl? - Wer wird Nachfolger von Bischof Michael Bünker?

Schwierige Wahl? - Wer wird Nachfolger von Bischof Michael Bünker? | Offene Wunden: Jesiden nach Jahren des IS-Terrors | Besonderer Schutz: Die jüdische Minderheit in Marokko

Sendungsprofil Orientierung

ORF

am 5.5.2019, 10.30 Uhr, ORF 2
am 6.5.2019, 9.30 Uhr, ORF III und
am 11.5.2019, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Schwierige Wahl? - Wer wird Nachfolger von Bischof Michael Bünker?

Am kommenden Samstag (4.5.) – die „Orientierung“ hat vorab bereits berichtet – will die Evangelische Kirche A.B. im Rahmen einer Synode mit etwa 70 Stimmberechtigten einen neuen Bischof wählen: Michael Chalupka, Andreas Hochmeir und Manfred Sauer stehen zur Wahl.

Diese drei Kandidaten sind von den Superintendentialversammlungen der sieben evangelisch-lutherischen Diözesen zur Abstimmung vorgeschlagen worden. Während Michael Chalupka als langjähriger Diakonie-Direktor weithin bekannt ist und auch der Kärntner Superintendent Manfred Sauer immer wieder öffentlich in Erscheinung getreten ist, war Andreas Hochmeir – Pfarrer aus Oberösterreich – österreichweit noch nicht sehr präsent.

Der Wahlsieger, so sieht es das Regelwerk vor, wird die Nachfolge von Michael Bünker - nach mehr als elf Bischofsjahren eben 65 geworden - übrigens mit 1. September antreten. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass es samstags zu keiner Entscheidung kommt. Auch diese Möglichkeit hält die Wahlordnung offen.

Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 4 Minuten

Im „Orientierung“-Studiogespräch: der künftige Bischof der Evangelischen Kirche A.B. - Michael Chalupka.

Offene Wunden: Jesiden nach Jahren des IS-Terrors

Der Islamische Staat wurde militärisch geschlagen, doch besiegt ist er noch nicht. Nach fast fünf Jahren Kalifat sind neben den Todesopfern und Verletzten bislang kaum abschätzbare „Kollateralschäden“ geblieben: So wurden entführte Kinder zu „Gotteskriegern“ ausgebildet und einer Gehirnwäsche unterzogen.

Einem „Orientierung“-Team erzählen jesidische Flüchtlinge in der Stadt Dohuk – Teil der Autonomen Region Kurdistan im Irak - dass jesidische Kinder aus befreiten Gebieten in Syrien ihre Muttersprache Kurdisch verlernt haben und stattdessen Koransuren auf Arabisch zitieren. Tausende verschleppte jesidische Sklavinnen wurden vergewaltigt und sind Mütter von Kindern, deren Väter IS-Kämpfer sind oder waren.

Für die jesidische Gesellschaft sind diese Kinder Ausgestoßene. Das hat erst unlängst der Hohe Geistliche Rat der Jesiden bekräftigt: Kinder muslimischer Väter seien nicht willkommen, sehr wohl aber Kinder jesidischer Eltern, deren Kinder in der Gefangenschaft gezwungen worden seien, zum Islam zu konvertieren.

Unterstützung für all diese Frauen und Kinder fordern internationale Hilfsorganisationen: Die Einrichtung eines Frauenhauses, das Kindern und Frauen Schutz bieten soll. Ein Anliegen, das auch die Regierung der Autonomen Region Kurdistan im Irak für wichtig erachtet. Doch Hilfe der internationalen Gemeinschaft sei gefragt, um die Rehabilitierung von Opfern möglich zu machen. Da mangele es an Solidarität, wie auch christliche Hilfsorganisationen klagen.

Bericht: Sabine Küper-Büsch, Thomas Büsch; Länge: 7 Minuten

Besonderer Schutz: Die jüdische Minderheit in Marokko

Die jüdische Bevölkerung des mehrheitlich muslimischen Königreichs Marokko: Noch in den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts zählte man mehr als 250.000 Jüdinnen und Juden, heute – so schätzt man – sind es kaum mehr als 2500 im ganzen Land: Zigtausende folgten dem Ruf Israels, andere zogen in den „Westen“ – nach Frankreich oder in die USA.

Dabei sind Juden im maghrebinischen Königreich, das seit rund 20 Jahren von König Mohammed VI. regiert wird, seit etwa 2000 Jahren beheimatet und haben dem Land ein reiches kulturelles Erbe beschert.

Auch daran erinnerte – am Rande – der Besuch von Papst Franziskus vor wenigen Wochen. Und als der Pontifex in der Hauptstadt Rabat eine Imam-Schule besuchte, trat auch die Sängerin Françoise Atlan auf. Eine in Frankreich aufgewachsene Jüdin, die in Marokko ihr Judentum wiederentdeckt hat. Hier erlebe sie – nicht zuletzt unter dem besonderen Schutz des Königs – ein sicheres und offenes Miteinander, das sie in Teilen Europas vermisse.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 8 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl