Waldsassen - Das Märchen vom Kloster

ORF/BR/Reinhard Kungel

„Waldsassen - Das Märchen vom Kloster“

Ist es ein Märchen? Vor 20 Jahren schien das Kloster Waldsassen rettungslos dem Verfall preisgegeben, nur noch wenige ältere Nonnen lebten in der baufälligen Abtei. Bis sie kam und alles anders wurde: 1994 wurde Laetitia Fech zur Äbtissin gewählt.

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ORF

Sendungshinweis

Di., 23.07.2019
22:35 Uhr, ORF 2

Als weltweit jüngste im Zisterzienserorden. Seitdem kämpft sie mit Kraft und Leidenschaft für den Erhalt des Klosters. Unterdessen ist Waldsassen auch ein Vorposten von „Klösterreich“, einem Verein, in dem sich etliche Stifte und Abteien in Österreich und einige Klöster in anderen Ländern zusammengeschlossen haben.

„kreuz und quer“ zeigt dazu am Dienstag, dem 23. Juli 2019, um 22.30 Uhr in ORF 2 die von Reinhard Kungel gestaltete Dokumentation „Waldsassen – Das Märchen vom Kloster“. Um 23.15 Uhr folgt Elizabeth T. Spiras „Alltagsgeschichte: Das Leben hinter Klostermauern“, für die sie mit ihrem Filmteam im Frauenkloster in Vöcklabruck lebte.

Gleich nach ihrem Amtsantritt hat Äbtissin Laetitia Fech mit der Sanierung der Abtei begonnen: der ersten seit dem Barock. Eine Herkulesaufgabe, für die sie mehr als 40 Millionen Euro auftreiben musste. Heute strahlen alle Räume des Klosters – vom Kapitelsaal bis zu den Zimmern der Schwestern – in neuem Glanz, genauso wie die Klosterkirche, in der sich die Nonnen fünfmal am Tag zum Gebet treffen.

Das ehemalige Konversengebäude wurde vom bekannten Architektenbrüderpaar Brückner in ein florierendes Gästehaus verwandelt, eine Umweltstation ist im Klostergarten entstanden, ein kulturelles Begegnungszentrum errichtet worden, die Mädchenrealschule renoviert. Als letztes Projekt wird die ehemalige Brauerei in ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung, Senioren und junge Familien verwandelt.

Jetzt müssen sich die Zisterzienserinnen von Waldsassen der Herausforderung stellen, zukünftig ohne Fördergelder aus eigener Kraft zu überleben. So wie es schon vor 900 Jahren einer der Ordensgründer, Bernhard von Clairvaux, von jedem einzelnen Kloster verlangt hat.

Unterstützung findet Äbtissin Laetitia dabei mittlerweile bei etlichen jungen Schwestern, die sich dem Konvent angeschlossen haben. Schwester Sophia kümmert sich darum, dass im Gästehaus alles läuft, Schwester Hanna Maria ist, seit sie ihr Theologiestudium abgeschlossen hat, für die Umweltstation verantwortlich, und Schwester Raphaela unterrichtet Theologie und Sport an der Mädchenrealschule.

Und so klingt es fast wie ein Märchen, dass die Abtei in Waldsassen wieder eine Überlebenschance hat. Der Film von Reinhard Kungel wirft einen Blick hinter die Klostermauern und entdeckt das Leben in einer faszinierenden Abtei, die heute wie einst vor Jahrhunderten wieder eine ganze Region prägt.

„Klösterreich“-Mitglieder sind die österreichischen Stifte Altenburg, Geras, Göttweig, Heiligenkreuz, Herzogenburg, Klosterneuburg, Lilienfeld, Melk, Seitenstetten, Zwettl, Lambach, Kremsmünster, Schlägl, St. Florian sowie die Marienschwestern vom Karmel Linz; weiters die Stifte Admont, Rein, St. Lambrecht, St. Paul im Lavanttal, das Kloster Wernberg und das Stift Stams.

In anderen Ländern sind es neben der Abtei Waldsassen auch das Kloster Disentis (Schweiz), die Erzabtei Pannonhalma (Ungarn) sowie das Stift Raigern/Rajhrad und das Kloster Želiv/Selau in Tschechien.