Pater Johannes Pausch

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Ich habe geträumt

Vor rund 25 Jahren hat Johannes Pausch mit seinen Mitbrüdern gemeinsam das Europakloster Gut Aich am Wolfgangsee gegründet. Heute ist der Benediktiner und Psychotherapeut für seine Kräuterwissen und seine Wissen über Klostermedizin bekannt.

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Sendungshinweis
FeierAbend, Mariä Himmelfahrt, 15.8.2019, 19.52 Uhr, ORF 2

Seine Lehrmeisterin: die Benediktinerin Hildegard von Bingen, die Krankheit immer als Beziehungsbruch bezeichnet hat.

Der Benediktiner Pater Johannes Pausch wurde als ältester Sohn einer Wirtin und eines Wirt in Bayern geboren. Ganz im Sinne der Familientradition sollte er das elterliche Gasthaus übernehmen. Stattdessen entschloss er sich, von zu Hause wegzugehen um Theologie zu studieren und Mönch zu werden. Das einzige, was er damals von zu Hause mitgenommen hat, war eine Madonna, über die sein Großvater einmal nebenbei gesagt hat: „Für die müssen wir einmal eine Kapelle bauen!“

1993 hat Johannes Pausch schließlich mit einigen Mitbrüdern das Europakloster Gut Aich in St. Gilgen am Wolfgangsee gegründet. Für den Bau des Klosters und der Klosterkapelle hat ein Traum des Benediktiners eine wichtige Rolle gespielt. Die Madonna des Großvaters beherbergt heute tatsächlich eine Kapelle – die Kapelle des Klosters.

Pater Johannes Pausch

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Pater Johannes Pausch hat nicht nur das Europakloster Gut Aich gegründet. Der Benediktiner, der auch ausgebildeter Psychotherapeut ist, hat sich von Beginn an der Klostermedizin und der Kräuterlehre nach Hildegard von Bingen verschrieben. Heute beherbergt das Kloster auch ein Hildegard-von-Bingen-Gesundheitszentrum.
Von Anfang an mussten die Mönche des Klosters dafür sorgen, unabhängig existieren zu können. Die Klostermedizin, die Kräuter der Umgebung. Tees, Essenzen und Liköre waren von Beginn an ein finanzielles Standbein des Klosters. Vorträge und Veranstaltungen darüber machten Gut Aich zu einem spirituellen Zentrum für Körper, Geist und Seele.

Ein zentrales Fest im Jahreskreis ist für Pater Johannes Pausch das Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August. Schon am Vortag des Festes werden - wie schon in seiner Kindheit -Kräuterbuschen gebunden, die Madonna des Klosters wird mit einem Mantel geschmückt. In einer großen Prozession wird die geschmückte Madonna am 15. August dann über die Wiesen und zu den Gärten getragen.

Die Legende sagt, dass bei der „Entschlafung Marias“, wie das Fest Mariä Himmelfahrt auch genannt wird, der Raum erfüllt gewesen wäre vom Duft der frischen Kräuter. Vom Duft der frischen Kräuter auf alle Fälle ist rund um den 15. August die Kapelle in Gut Aich erfüllt, in der jedes Jahr Blüten, Kräuter und Kräuterbuschen gesegnet werden.

Ein Film von Robert Neumüller
Redaktion: Barbara Krenn