Orientierung Syrien

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Christen in Syrien: Ein Leben zwischen Not und Hoffnung

Christen in Syrien: Ein Leben zwischen Not und Hoffnung | Urteil gegen Obdachlose: Salzburger Pfarrer fordert Hilfe statt Strafe | Lobgesang aufs Fahrrad: Religionsvertreter und die Mobilität | Der Rabbi und das Glück: Paul Chaim Eisenberg präsentiert neues Buch

Sendungsprofil Orientierung

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22.9.2019, 10.30 Uhr, ORF 2
23.9.2019, 9.30 Uhr, ORF III
28.9.2019, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Christen in Syrien: Ein Leben zwischen Not und Hoffnung

Seit einigen Jahren besucht der griechisch-katholische Priester Hanna Ghoneim – ein melkitischer Pfarrer - von Österreich aus mehr oder weniger regelmäßig sein Heimatland Syrien.

So tat er es, begleitet von einem kleinen Journalistenteam aus Österreich – darunter „Orientierung“-Redakteur Marcus Marschalek - auch vor wenigen Tagen. Und im Gepäck hatte er auch diesmal wieder Unterstützung aus Österreich, gesammelt von der „Korbgemeinschaft” und der „Initiative Christlicher Orient”.

Umfassende Hilfe vielerlei Art kann die Bevölkerung des Landes dringend brauchen. Das wird auf Fahrten zwischen Damaskus und Aleppo deutlich. Not, Elend und Zerstörung in seinem Heimatland beklagt der griechisch-katholische Pfarrer – aber man besucht auch z.B. Stadtviertel in Damaskus, an denen der Krieg scheinbar spurlos vorübergegangen ist.

Im Gespräch mit prominenten Religionsvertretern des Landes – genehmigt vom Informationsministerium des Landes - ist viel davon zu hören, was derzeit als „Linie des Regimes“ gilt: Christliche wie muslimische Vertreter beklagen die Sanktionen von EU und USA. Sie seien „schlimmer als die Bomben“, wie es der syrisch-orthodoxe Patriarch des Landes formuliert.

Er stärkt, wie ein Großteil anderer Religionsführer des Landes, Präsident Assad den Rücken: Syrien möge als laizistischer Staat erhalten bleiben, „Gott behüte“ das Land vor einer Machtübernahme durch islamistische Kräfte.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 7 Minuten

Urteil gegen Obdachlose: Salzburger Pfarrer fordert Hilfe statt Strafe

Aufregung gab es vergangene Woche in der Festspielstadt Salzburg: Das dortige Landesverwaltungsgericht hat in einem vielbeachteten Entscheid die Verurteilung eine Gruppe obdachloser Roma bestätigt. Ihr Vergehen: Sie hatten sich in einer kalten Regennacht im November aus Zweigen und Plastikfolien notdürftig einen Regenschutz gebaut - ein Verstoß gegen das gesetzlich verankerte Campierverbot, so das erstinstanzliche Urteil.

Doch die „Plattform für Menschenrechte“ in Salzburg hatte gemeinsam mit den Obdachlosen das Vorgehen des Magistrats beeinsprucht. So wurde jetzt in zweiter Instanz zumindest eine Reduzierung der Geldstrafen von 200 auf 100 Euro erreicht. Selbst diese Summe ist für die Obdachlosen, die zumeist vom Betteln rund um die Altstadt leben, existenzbedrohend. Was bedeutet nun das Urteil für das soziale Klima in der Stadt? Ein „Orientierung“-Team hat sich bei den Roma, bei Menschenrechtlern, bei Sozialarbeitern, in der Notschlafstelle der Caritas, und bei Bürgerinnen und Bürgern auf der Straße umgehört.

Die Lage, so geht aus den Beobachtungen hervor, ist seit Jahren viel weniger dramatisch als dies bei oberflächlicher Betrachtung scheint. Und die verurteilten, zahlungsunfähigen Roma werden nicht ins Gefängnis müssen: Auf Initiative von Pfarrer Alois Dürlinger, Koordinator für die kirchlichen Armutsprojekte für die Stadt, wurde eine Spendenaktion gestartet. Die Strafen wurden inzwischen bezahlt.

Bericht: Peter Beringer, Länge: 7 Minuten

Marko Feingold verstorben

„Die schlechteste Demokratie ist mir lieber als die beste Diktatur“ - Marko Feingold hat mit pointierten Aussagen Zeit seines Lebens die Erinnerung an die Schrecken des Holocaust wachgehalten. Verbitterung oder gar Hass schienen ihm immer fremd zu sein - obwohl er die schlimmsten Gräuel erlebt hatte: Marko Feingold hat mehrere Konzentrationslager überlebt, wurde Zeit seines Lebens nicht müde, vor allem jungen Menschen von seinen Erfahrungen zu erzählen. Am vergangenen Donnerstag ist er im Alter von 106 Jahren gestorben. Bis zuletzt war er Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg. Geboren wurde Marko Feingold im Mai 1913 in der heutigen Slowakei.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 3 Minuten

Der Rabbi und das Glück: Paul Chaim Eisenberg präsentiert neues Buch

Seitdem er als Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien sozusagen „in Pension“ ist, könne er einigen Leidenschaften vermehrt nachgehen, so Paul Chaim Eisenberg, der dieser Tage sein drittes Buch – „Das ABC vom Glück.

Jüdische Weisheit für jede Lebenslage“ - präsentierte. Im Rahmen des diesjährigen „Tags der offenen Tür“ der IKG Wien geschah das – erwartungsgemäß auf höchst amüsante Weise: mit Gesang des Autors und launigen Anmerkungen von „A“ wie „Ainleitung“, über „F“ wie „Fundi“, „M“ wie „Maseltov“ bis „Z“ wie „Zwei Juden haben meist drei Meinungen“.

Die „Orientierung“ hat mit Paul Chaim Eisenberg u.a. über unterschiedliche Formen des Glücks gesprochen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 6 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl