Amazonien

APA/Santa Cruz Province Government/AFP/STR

Kampf dem Gift: Katholischer Amazonien-Radiosender deckt auf

Kampf dem Gift: Katholischer Amazonien-Radiosender deckt auf | Bischof Michael Chalupka: „Politisch wie das Evangelium“ | Leben mit Vergessen: Gottesdienste für Menschen mit Demenz | Kalachakra in Wien: „Weltfrieden ist möglich"

Sendungsprofil Orientierung

ORF

13.10.2019, 12.30 Uhr, ORF 2
14.10.2019, 9.30 Uhr, ORF III
19.10.2019, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Kampf dem Gift: Katholischer Amazonien-Radiosender deckt auf

Das Schicksal von Mensch und Natur in der bedrohten Amazonien-Region steht in diesen Wochen im Mittelpunkt einer Sondersynode der römisch-katholischen Kirche im Vatikan. Worüber dabei, zumindest am Rande, auch gesprochen wird: über Waldbrände und das große „Agrobusiness“.

Ein Indiz für diese florierende Agrarindustrie: riesige Sojaplantagen, die mit Blick auf einen wachsenden Sojabedarf in China und Europa angelegt worden sind. Mit in der EU nicht genehmigten Agrargiften wird dabei gearbeitet – was teils schwere Gesundheitsschäden der lokalen Bevölkerung nach sich zieht, ist ein Reporter einer katholischen Radiostation in Santarèm überzeugt.

Von einer Häufung an Fällen von Hautkrankheiten, Krebs und Parkinson berichten Ärzte der Region, die der brasilianische Journalist befragt hat. Die Amazonien-Synode im fernen Vatikan, so hofft nicht nur er, könnte helfen, die Aufmerksamkeit für das zu schärfen, was gewissenlose Geschäftemacher vergessen zu haben scheinen: die Bewahrung der Schöpfung.

Aus rechtlichen Gründen darf dieser Beitrag leider nicht im Internet gezeigt werden

Bericht: Detlef Urban, Länge: 9 Minuten

Bischof Michael Chalupka: „Politisch wie das Evangelium“

Die evangelisch-lutherische Kirche in Österreich hat seit 1. September einen neuen Bischof: Michael Chalupka. Am kommenden Sonntag (13.10.) wird er im Rahmen eines Gottesdienstes in der Gustav-Adolf-Kirche in Wien feierlich in sein Amt eingeführt.

Chalupka war 24 Jahre lang Direktor des evangelischen Hilfswerks Diakonie. Er hat sich immer wieder zu Wort gemeldet, wenn es um gesellschaftspolitische Themen ging.

Als Bischof wolle er „so politisch wie das Evangelium sein“ und dann die Stimme erheben, wenn die Würde des Menschen gefährdet sei. Chalupka wurde 1960 in Graz geboren. Er hat Theologie in Wien und Zürich studiert. ORF 2 überträgt die feierliche Amtseinführung von Bischof Chalupka am nächsten Sonntag live ab 14.10 Uhr.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 5 Minuten

Leben mit Vergessen: Gottesdienste für Menschen mit Demenz

In Österreich sind etwa 130.000 Menschen an Demenz erkrankt und die Tendenz ist steigend. Das stellt auch römisch-katholische Pfarren vor neue Herausforderungen: Wie umgehen mit Gläubigen, die den Weg in die Kirche – im wahrsten Sinne des Wortes – vergessen haben?

Wie vermeiden, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörige den Pfarrgemeinden verloren gehen? Und wie können Gottesdienste gestaltet werden, in denen sich Betroffene wohl und nicht überfordert fühlen?

Mit diesen Fragen setzt sich seit sechs Jahren die Pfarre Neuerdberg in Wien auseinander. Sie gestaltet gemeinsam mit der Caritas Socialis – einer römisch-katholischen Schwesterngemeinschaft, die vor 100 Jahren in Wien gegründet wurde - alljährlich einen demenzfreundlichen Gottesdienst.

Auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz wird bei einer solchen Messe besonders Rücksicht genommen: Der Gottesdienst darf nicht zu lang dauern und die Predigt nicht zu kompliziert sein. Weihrauch, Symbole, Berührungen und bekannte Kirchenlieder sollen Emotionen ansprechen und Erinnerungen wecken.

Es geht darum, „mit allen Sinnen zu feiern“, sagt die Caritas-Socialis-Ordensschwester Karin Weiler, die die Initiatorin des demenzfreundlichen Gottesdienstes ist. Die „Orientierung“ war bei einem demenzfreundlichen Gottesdienst in Neuerdberg dabei und hat mit Betroffenen und Angehörigen gesprochen.

Bericht: Clara Akinyosoye, Länge: 7 Minuten

Kalachakra in Wien: „Weltfrieden ist möglich"

Als anspruchsvolle Meditationspraxis aus dem tibetischen Buddhismus ist Kalachakra („Rad der Zeit“) bekannt, eine Praxis, die „zu innerem und äußerem Frieden“ führen soll und unter Menschen im Westen immer mehr Interessierte findet.

Das wurde auch dieser Tage bei einer großen Kalachakra-Einweihung in Wien deutlich, für die der tibetische Kalachakra-Meister Khentrul Jamphel Lodrö Rinpoche nach Österreich gekommen war. „Wer Frieden wünscht, braucht einen starken Willen und hilfsbereite Gemeinschaften“, so Khentrul Rinpoche.

Er selbst sieht sich als Botschafter für den Weltfrieden, dem es ein zentrales Anliegen ist, den so genannten Kalachakra-Pfad strukturiert, klar und damit auch für Laien praktizierbar weiterzugeben. Österreich war übrigens schon vor 17 Jahren Gastgeberland einer Kalachakra-Übertragung – damals mit dem 14. Dalai Lama in Graz.

Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 6 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl