David Steindl-Rast

ORF/Meta Film/Robert Neumüller

„Dem Geheimnis auf der Spur - Bruder David Steindl-Rast“ und „Nicht Egal! - Junge Visionäre“

Wie kommt es, dass ein „ganz einfacher Mönch“ mit seinen Büchern auf der ganzen Welt eine riesige Leserschaft findet? Dass seine Homepage „Dankbar leben“ von Amerika ausgehend ein globaler Erfolg ist? Dass der Dalai Lama das Vorwort für sein zutiefst christliches Buch „Credo“ schreibt?

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 24. März 2020
um 22.30 Uhr, ORF 2

„Dem Geheimnis auf der Spur – Bruder David Steindl-Rast“

Bruder David Steindl-Rast wurde 1926 in Wien geboren. Nach Krieg und Studium trat er 1952 im Staate New York dem Benediktinerorden bei.

In der Neugründung Mount Saviour lebten die Mönche in einer zugigen Scheune streng nach alten Regeln. Durch den interreligiösen Dialog kam er mit dem Buddhismus in Berührung. In Tassajara (Kalifornien) fand er seinen Meister Suzuki Roshi, bei dem er einige Jahre blieb und lernte.

David Steindl-Rast

ORF/Meta Film/Robert Neumüller

Zu seiner eigenen Überraschung fand er nicht nur große Ähnlichkeiten im Mönchsleben, sondern auch in der spirituellen Tiefe. Erst mit 60 Jahren, nach 30 Jahren Kontemplation, Studium und Meditation, schrieb er aus diesem Erfahrungsschatz heraus sein erstes Buch, „Fülle und Nichts“.

Viele weitere sollten folgen. Dieser Schritt in die Öffentlichkeit führte zu Vortragsreisen, Fernsehauftritten und er wurde sogar Teacher in Residence im renommierten Esalen-Institute in Big Sur (Kalifornien). Es war die Hochblüte von New Age, wo er mit seinem spirituellen Erfahrungsschatz die nötige Ernsthaftigkeit und Tiefe beizutragen wusste.

„Ich bin Christ“, sagt der heute 91-Jährige, wenn er wieder mehr Zeit in Österreich verbringt. Hier schreibt er auch an seiner Autobiografie. Für diese Arbeit ist er seinen eigenen Geheimnissen auf der Spur. Diese Reise, auf der ihn der Film begleitet, führt ihn viele Generationen zurück in das Schloss seiner Vorfahren und in den Wallfahrtsort Maria Rast (Ruše, Slowenien), dem die Familie ihren Namen verdankt.

Voller Humor und Offenheit begibt er sich auch zu den Stationen seines eigenen Lebens. Vom Geburtshaus in Hietzing zur Kaasgrabenkirche, wo er die Nazizeit im Widerstand überlebte, bis zu jener Gasse nahe der Neulandschule, wo er sein eigenes Leben dem Opfer eines anderen Lebens verdankt. Dankbarkeit begleitet ihn seither ein Leben lang.

Auch ein Leben lang begleitet ihn die Lyrik Rainer Maria Rilkes, seit seine Mutter ihm als Zehnjährigen „Das Stunden-Buch“ geschenkt hat. Für Steindl-Rast ist Rilke nicht nur der „Rock ’n’ Roll“ seiner Jugend, sondern ein wahrer Mystiker. Zum ersten Mal besucht Bruder David das Schloss Duino, wo Rilke seine „Duineser Elegien“ schrieb.

Regisseur Robert Neumüller hat bereits vor 25 Jahren mit Bruder David gedreht. Aus dieser Zeit gibt es mehrere ORF-Produktionen, aus denen auch Ausschnitte im Film zu sehen sind. So entstand ein sehr persönliches Porträt eines ganz außergewöhnlichen Menschen. „Dem Geheimnis auf der Spur“ zu sein bedeutet für Bruder David auf einer lebenslangen Reise zu sein – auf Gott zu, von dem er aus großem Respekt und aus dem Wissen um das Nichtwissen-Können heraus als das „große Geheimnis“ spricht.

Ein Film von Robert Neumüller

Felix Finkbeiner (Autor)

ORF/Tausen Rosen Film

Nicht Egal! – Junge Visionäre

Sie sind jung, haben neue Ideen und ein gemeinsames Ziel: Sie wollen die Welt verändern. kreuz und quer porträtiert fünf junge Erwachsene, denen es nicht egal ist, wie es um unsere Umwelt steht, um soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit, wie es um Kirche und die christliche Botschaft bestellt ist. Ihre Ansätze dazu sind sehr unterschiedlich – gemeinsam ist ihnen aber die tiefe Überzeugung, dass jeder und jede Verantwortung trägt und Gesellschaft gestalten kann.

Die 24-jährige Oberösterreicherin Agnes Aistleitner hat vor einem Jahr gemeinsam mit ihrer jordanischen Geschäftspartnerin Raneem Al Mequebel in der jordanischen Stadt Irbid, nahe der syrischen Grenze, das Textilstartup Teenah gegründet. „Immer wird gesagt, man soll vor Ort helfen – also mach ich das!“, erzählt die Oberösterreicherin. In ihrem Startup beschäftigen die beiden jungen Frauen aus zwei Kulturen syrische Flüchtlingsfrauen und Frauen aus der Region, die an der Armutsgrenze leben. Sie wollen den Frauen nicht nur einen Arbeitsplatz bieten, sondern sie auch in ihrem Selbstwertgefühl stärken.

Bereits mit neun Jahren gründete Felix Finkbeiner die Organisation „Plant for the Planet“. Was vor elf Jahren mit einem Referat in der Schule über den Klimawandel begann, ist heute eine weltweite Bewegung, an der bis heute mehr als 70 000 Kinder aus 67 Ländern beteiligt waren. Ihr Ziel: Die Aufforstung neuer Wälder zum Schutze der Umwelt.

„Wenn ich christliche Inhalte zocken könnte, dann würde ich mich sogar freiwillig damit auseinandersetzen!“, diese Aussage eines Schülers hat den jungen evangelischen Theologen Amin Josua zum Nachdenken gebracht. Seit zwei Jahren entwickelt er nun schon die erste digital spielbare Bibel in hochauflösendem 3D. „One of the 500“ heißt das Spiel, das unter anderem mit Förderungen aus dem Digitalisierungsfond der evangelischen Landeskirche Württemberg entwickelt wird.

Hannes Schöggl ist seit zwei Jahren als Perkussionslehrer bei Superar tätig. Gegründet 2009 von Caritas Wien, dem Wiener Konzerthaus und den Wiener Sängerknaben, hat sich die Organisation zum Ziel gesetzt, Kindern eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen, deren Familien sich diese sonst nicht leisten könnten.

Warum eigentlich engagieren sich Jugendliche nur noch so selten in der römisch-katholischen Kirche? Diese Frage lässt die junge Theologie-Studentin Katharina Brandstetter seit einigen Jahren nicht mehr los. Sie hat beschlossen neue Wege in der Jugendarbeit zu gehen und versucht aus dem Zukunftsprojekt „Kirche weit denken“ ihrer Heimatdiözese Linz auch ein „Kirche weit handeln“ für die Jugendlichen ihre Jugendgruppe zu machen.

Ein Film von Elisabeth Krimbacher und Thomas Grusch
Redaktion: Barbara Krenn