18.10.2020, 12.30 Uhr, ORF 2
20.10.2020, 9.35 Uhr, ORF III
24.10.2020, 11.30 Uhr, ARD ALPHA
„Sinnfluencer“: Kirchen und Social Media
Pfarrerin Theresa Brückner postet auf Instagram, Twitter und Facebook Fotos und Texte aus dem Alltag als Pfarrerin. Allein auf Facebook zählt sie mehr als 2.000 digitale Freundinnen und Freunde, noch mehr haben ihr Profil abonniert.
Brückner ist Pfarrerin für „Kirche im digitalen Raum“: Der evangelische Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg hat diese Stelle im Jänner 2019 ins Leben gerufen.
In den vergangenen drei Jahrzehnten habe sich das „komplette Kommunikations-Ökosystem“ in den liberalen Demokratien grundlegend verändert, sagt der digitale Medienmanager Jonas Bedford-Strohm, der sich seit vielen Jahren im Diskurs um digitale Kirche engagiert.
Die Digitalexpertin Ingrid Brodnig vermisst eine Strategie, wie man das Wir-Gefühl, das eine Kirche vermittle, auch medial transportieren könne. Für Sinnfluencer und Social-Media-SeelsorgerInnen jedenfalls gibt es ein breites Betätigungsfeld.
„Sinnfluencer“: Kirchen und Social Media
Altehrwürdige Kirchen- und Religionsgemeinschaften und soziale Medien – das widerspricht sich auf den ersten Blick vielleicht; dass dem nicht so sein muss, das wollen sogenannte Sinnfluencer aufzeigen: Seelsorgerinnen und Seelsorger, die via Youtube, Facebook und Instagram versuchen, ihre Botschaft an die Menschen zu bringen.
Bericht: Mariella Kogler, Länge: 7 Minuten
Ethik: Regeln des Zusammenlebens
Ideen für eine ideale Gesellschaft, die ihr Tun vom Wohl des Anderen abhängig macht – gab es schon im antiken Griechenland. Aristoteles nannte das im vierten Jahrhundert vor Christus die „Grundlehre des ethischen Tuns.“ Der Philosoph Immanuel Kant hat vor mehr als 200 Jahren einen zeitlosen Vorschlag gemacht, auf den sich eine Moral gründen lässt, die überall und für jeden gilt: den kategorischen Imperativ.
Welchen Beitrag kann nun der Ethikunterricht leisten? Nach mehr als 20 Jahren im Schulversuch soll – so der Plan der Regierungsparteien – der Ethikunterricht ab dem Schuljahr 2021/22 schrittweise im Regelschulbetrieb etabliert werden.
Konrad Paul Liessmann, Professor für Philosophie und Ethik an der Universität Wien sagt: „Je bunter und vielfältiger die Gesellschaft, desto dringender wird es, unsere Jugend dazu zu befähigen, über Regeln des Zusammenlebens nachzudenken.“
Ethik: Regeln des Zusammenlebens
Nach mehr als 20 Jahren im Schulversuch soll – so der Plan der Regierungsparteien – der Ethikunterricht ab dem Schuljahr 2021/22 schrittweise im Regelschulbetrieb etabliert werden, als verpflichtende Alternative zum Religionsunterricht. Gundi Lamprecht über „Ethik“ und die Frage nach dem Stellenwert in der Bildung.
Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 6 Minuten
Einsamkeit: Stress für die Seele
„Ich habe niemanden zum Reden. Wissen Sie, wie schiach das ist?“, fragt die 95-jährige Wienerin Maria Racz. Mit ihrer einzigen Tochter hat sie keinen Kontakt.
Ihre letzte Katze ist vor drei Jahren gestorben; für eine weitere kann sie aus gesundheitlichen Gründen nicht sorgen. Maria Racz leidet unter Einsamkeit. Bereits vor der Corona-Krise gab es in Österreich rund 372.000 Menschen, die niemanden für persönliche Gespräche in ihrem Umfeld haben, so der ärztliche Leiter der Caritas der Erzdiözese Wien, Thomas Wochele.
Der Psychiater und Psychotherapeut befasst sich seit zwei Jahren intensiv mit dem Thema. „Einsamkeit betrifft nicht nur alte Menschen. Immer mehr Junge, sogar Kinder, leiden an Einsamkeit“, sagt er.
Einsamkeit: Stress für die Seele
Der Mensch wird am Du zum Ich, ein zentraler Satz des Religionsphilosophen Martin Buber. Was aber, wenn es kein Du gibt? Wenn niemand da ist, mit dem man reden kann. Schon vor Ausbruch der Coronakrise litten viele Menschen unter Einsamkeit. Von Alterseinsamkeit ist aber in den vergangenen Monaten immer häufiger die Rede. Zoran Dobric über das unfreiwillige Allein-Sein als „Stress für die Seele“.
Bericht: Zoran Dobrić, Länge: 7 Minuten
Wüstenmütter: Anselm Grün über Lehren aus der Isolation
Benediktinerpater Anselm Grün ist als Mönch mit dem Alleinsein vertraut. Bereits im dritten Jahrhundert suchten die ersten Mönche die Einsamkeit; als „Wüstenväter“ gingen sie in die christliche Geschichte ein.
Weniger bekannt ist, dass auch Frauen die Askese suchten. Mit diesen außergewöhnlichen Frauen befasst sich die Theologin Gabriele Ziegler. In ihrem Buch „Die Wüstenmütter. Weise Frauen des frühen Christentums“ beschreibt sie diese Frauen als „Wegbegleiterinnen der Seele“ und taucht in die Lebenswirklichkeit der spätantiken Welt ein.
Ein Team der „Orientierung“ war bei einer Begegnung der Theologin mit dem Benediktinerpater dabei.
Wüstenmütter: Anselm Grün über Lehren aus der Isolation
Der Benediktinerpater Anselm Grün ist als Mönch mit dem Alleinsein vertraut. Und Menschen, die Ruhe suchten, die ganz allein leben wollten, um etwa beten zu können, die gab es auch schon im frühen Christentum: Wüstenväter werden sie bis heute genannt. Weniger bekannt ist, dass bereits damals auch Frauen asketisch gelebt haben. Carola Timmel über Wüstenmütter und Lehren aus der Isolation.
Bericht: Carola Timmel, Länge: 6 Minuten
Moderation und Redaktion: Sandra Szabo
Ressortleitung: Norbert Steidl