Di, 08.12.2020, 19:52 Uhr, Mariä Empfängnis

Voll Vertrauen

Leopold Städtler ist 95 Jahre alt, seit 70 Jahren Priester und damit der älteste Diözesanpriester der Steiermark. 21 Jahre hat er als Generalvikar der Diözese Graz-Seckau Kirche mitgestaltet.

Bis heute ist der lebensfrohe Kirchenmann und begeisterter Bergsteiger seelsorglich tätig. Seine Liebe für die Berge haben schon früh begonnen.

Auf Wallfahrt gehen, ist für ihn zum fixen Bestandteil seines Lebens geworden: „Ich muss mein christliches Leben im Alltag immer versuchen zu stärken. Immer neu zu stärken, weil manches schwächer wird.

Manches möchte ich gar nicht mehr machen, da bin ich enttäuscht worden. Dazu brauche ich Mystik. Dazu brauche ich auch eine gewisse Stille in meinem Alltag. Das war letztlich auch der Grund meiner vielen Fußwallfahrten, die ich gemacht haben.

FeierAbend: Voll Vertrauen

Leopold Städtler ist 95 Jahre alt und seit 70 Jahren Priester. 21 Jahre hat er als Generalvikar der Diözese Graz-Seckau Kirche mitgestaltet. Bis heute ist der lebensfrohe Kirchenmann und begeisterter Bergsteiger seelsorglich tätig. Viele gesellschaftliche Umbrüche und Krisen hat Leopold Städtler in seinem Leben miterlebt: Die Erfahrungen des Nationalsozialismus und Zweiten Weltkriegs haben ihn manchmal auch an Gott zweifeln lassen. Dass Maria, die Mutter Gottes, sich bedingungslos auf Gott eingelassen hat, hat Leopold Städtler daher schon als jungen Mann tief beeindruckt. Das Vertrauen, das Maria ihrer ungewisse Zukunft entgegengebracht hat, wurde zu einer Lebenshaltung des 95-Jährigen. Bis heute.

Weggehen von diesem Stress, von dieser Mühsal des Alltags. Einmal versuchen, sich wieder als Mensch anzunehmen, ruhig zu werden. Das alles hinter mir zu lassen. Um gleichsam mich zu stärken wieder für meine Verantworten, für meine Aufgaben, die ich halt habe im Alltag.“, erzählt Leopold Städtler.

Viele gesellschaftliche Umbrüche und Krisen hat der heute 95-Jährige in seinem Leben miterlebt: Die Erfahrungen des Nationalsozialismus und Zweiten Weltkriegs haben Spuren hinterlassen und waren prägend: „Ich bin zweimal daneben gewesen, wie Menschen plötzlich den Tod gefunden haben.

In Finnland oben, ein Scharfschütze, im Schützengraben, 1-2Meter neben mir plötzlich jemand mit Kopfschuss – und tot. Da fragt man sich, das hätte auch mich treffen können. Und da denkt man nach. Und das Zweite, was mich sehr nachdenklich gemacht hat, war die Gefangenschaft.

Da ist auch einer in der Nähe von mir plötzlich tödlich zusammengebrochen. Auf eine Mine getreten und tot. Und hinzu kam noch, wir jungen Menschen haben nicht verstanden, warum diese ganze Gewalt. Wir haben aber eines gelernt: mit Gewalt ist kein Problem zu lösen.

Das kann keine Zukunft sein und das hat sicherlich einen Beitrag geleistet, wo ich mir gedacht habe als Priester könnte ich dann zumindest in meiner kleinen Umwelt, in der ich tätig bin und tätig sein muss, ein wenig mithelfen, dass Friede da ist, dass die Leute sich ein wenig verstehen.“

Dass Maria, die Mutter Gottes, sich bedingungslos auf Gott eingelassen hat, hat Leopold Städtler schon als jungen Mann tief beeindruckt. Das Vertrauen, das Maria ihrer ungewisse Zukunft entgegengebracht hat, wurde zu einer Lebenshaltung des 95-Jährigen. Bis heute.

Ein Film von Karoline Thaler
Redaktion: Barbara Krenn