Humanitäres Bleiberecht
ORF
ORF
31.1.2021, 12.30 Uhr, ORF 2, 2.2.2021, 9.00 Uhr, ORF III, 6.2.2021, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Diskussion um „humanitäres Bleiberecht“

Diskussion um „humanitäres Bleiberecht“ | Vorbild für Österreich? Wie Sant’Egidio Flüchtlinge nach Italien bringt | Zahlen ein Gesicht geben: Schon mehr als 7.500 Corona-Tote in Österreich | Der vielseitige Phantast: Arik Brauer und das Alte Testament

31.1.2021, 12.30 Uhr, ORF 2
2.2.2021, 9.00 Uhr, ORF III
6.2.2021, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Diskussion um „humanitäres Bleiberecht“

"Viel Leid, gerade auch von Kindern, könnte vermieden werden“, sagt der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz Franz Lackner angesichts der Abschiebungen von drei Schülerinnen und ihren Familien nach Georgien beziehungsweise Armenien.

Die Österreichische Ordenskonferenz erinnert an das „humanitäre Bleiberecht“, die altkatholische Kirche spricht von einem „Akt der Unmenschlichkeit“, die Initiative muslimischer Österreicherinnen und Österreicher von einer „Schande für Österreich“.

Die Kritik reißt nicht ab und gleichzeitig droht wieder einer Familie die Abschiebung.

Diskussion um „humanitäres Bleiberecht“

"Viel Leid, gerade auch von Kindern, könnte vermieden werden“, sagt der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz Franz Lackner angesichts der Abschiebungen von drei Schülerinnen und ihren Familien nach Georgien beziehungsweise Armenien. Die Österreichische Ordenskonferenz erinnert an das „humanitäre Bleiberecht“, die altkatholische Kirche spricht von einem „Akt der Unmenschlichkeit“, die Initiative muslimischer Österreicherinnen und Österreicher von einer „Schande für Österreich“. Die Kritik reißt nicht ab und gleichzeitig droht wieder einer Familie die Abschiebung.

Bericht: Maresi Engelmayer und Marcus Marschalek, Länge: 6 Minuten

Vorbild für Österreich? Wie Sant’Egidio Flüchtlinge nach Italien bringt

Die römische Gemeinschaft Sant’Egidio ermöglicht es Flüchtlingen seit fünf Jahren, legal und sicher über humanitäre Korridore nach Europa zu gelangen.

In diesen Wochen hat die christliche Laienorganisation dafür wieder Verhandlungen mit der italienischen Regierung aufgenommen, um Flüchtlinge von der griechischen Insel Lesbos ins Land zu holen.

Eine Delegation von Aktivistinnen und Aktivisten auf Lesbos bereitet die Einreise von vor allem Kindern und Familien aus dem Lager Kara Tepe nach Italien vor.

Der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler, der das Flüchtlingsleid von Lesbos öffentlich anprangert, hat zuletzt auf die Korridore von Sant’Egidio verwiesen: als Vorbild für Österreich.

Doch zur Zeit scheitern alle Bemühungen, wenigstens eine symbolische Zahl von Kindern aus Kara Tepe in Österreich aufzunehmen, am Widerstand der ÖVP und damit der Bundesregierung. Die Gemeinschaft Sant’Egidio zeigt vor, wie es gehen kann – auch zu Zeiten der Corona-Pandemie.

Wie „Sant Egidio“ Flüchtlinge nach Italien bringt

Seit Monaten erschüttern die Bilder aus den Flüchtlingslagern auf der griechischen Insel Lesbos viele Menschen. Und über die Aufnahme von Flüchtlingen wird ja heftig debattiert – auch in Österreich. In Italien zeigt die christliche Laiengemeinschaft Sant Egidio seit Jahren, wie Flüchtlinge sicher und legal über humanitäre Korridore nach Europa gebracht werden können. Auch von der griechischen Insel Lesbos und auch während der Corona-Pandemie.

Bericht: Katharina Wagner, Länge: 6 Minuten

Zahlen ein Gesicht geben: Schon mehr als 7.500 Corona-Tote in Österreich

Es sind bereits mehr als 7.500 Menschen, die in Österreich an oder mit Corona gestorben sind. Doch wer steht hinter dieser Zahl, wer sind diese Corona-Opfer?

„Es ist zwar gut, dass wir die Zahlen kennen, um diese Pandemie ernst zu nehmen. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass diese Menschen Väter, Mütter und Geschwister waren“, sagt die Wiener Lehrerin und Journalistin Bernadette Spitzer.

Im vergangenen Dezember ist ihr 78-jähriger Vater, der Musiker und Universitätsprofessor Leopold Spitzer, an Corona erkrankt und verstorben. „Wir wissen nicht, wie und wo er sich angesteckt hat.

Er lebte allein und zurückgezogen. Ja, er war nicht der Jüngste, aber mit dem Leben hatte er überhaupt nicht abgeschlossen.“

Corona: Den Toten ein Gesicht geben

Mehr als 7.700 Menschen sind bisher in Österreich nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. Tausende Menschen, tausende Schicksale und noch viel mehr Angehörige, die trauern.

Bericht: Zoran Dobrić, Länge: 8 Minuten

Der vielseitige Phantast: Arik Brauer und das Alte Testament

Arik Brauer war ein Universalkünstler. Als „Singer-Songwriter“ im Wiener Dialekt, als Autor „fast wahrer Geschichten“ war er bekannt, berühmter noch als darstellender Künstler – als bedeutender Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus.

Vergangenen Sonntag ist der Ausnahmekünstler im Alter von 92 Jahren verstorben. Über das „Buch der Bücher“ meinte Brauer vor rund zwölf Jahren in einem Beitrag für „Orientierung“: „Ich sehe die Bibel als ein überragendes Kunstwerk und in diesem Sinne hat sie gewissermaßen etwas Überirdisches.“

Das Wiener Dommuseum hatte Brauer 2009 anlässlich seines 80. Geburtstags eine Ausstellung gewidmet. Die Faszination, die die „überirdischen Parabeln“, besonders aus dem Ersten Testament – der jüdischen Bibel – auf den Künstler ausübten, äußerte sich bei Arik Brauer in figurativen, farbenprächtigen und erzählerischen Bildern im Stil des Phantastischen Realismus.

Und: Obwohl sich die Malerei des „Judenmalers“ (Arik Brauer über Arik Brauer) wie eine üppig-naive Märchenwelt ausnimmt, hat sie doch – auf den zweiten Blick – etwas Tiefes und Hintergründiges an sich. Anlässlich des Ablebens von Arik Brauer wiederholt die „Orientierung“ – in gekürzter Form – einen Beitrag aus dem Jahr 2009.

Der vielseitige Phantast: Arik Brauer und das Alte Testament

Arik Brauer war ein Universalkünstler. Als „Singer-Songwriter“ im Wiener Dialekt, als Autor „fast wahrer Geschichten“ war er bekannt. Noch berühmter war er wohl als darstellender Künstler – als bedeutender Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Heute vor einer Woche ist er im Alter von 92 Jahren gestorben.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 6 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Norbert Steidl