Im Bild: Schwester Baptista.
ORF/Filmproduktion Bernd Umbreit
ORF/Filmproduktion Bernd Umbreit
Di., 30.03.2021, 22:35 Uhr, ORF 2

„Die große Entschleunigung“ und Porträt einer indischen Nonne

Für die neue „kreuz und quer“-Dokumentation „Die große Entschleunigung“ – reisten die Filmemacher Bernd und Heidi Umbreit eineinhalb Jahre lang mit ihrem umgebauten Kastenwagen durch Europa und filmten zwei Eremitinnen und einen Eremiten.

Di., 30.03.2021, 22:35 Uhr, ORF 2

„kreuz und quer“

Jeden Dienstag um 22.30 Uhr in ORF 2

Entstanden ist ein stiller Film über eine ganz andere Lebensweise: über Stille und Schweigen des niederländischen Paters Hugo, der österreichischen Eremitin Schwester Dominica und der Eremitin Schwester Baptista aus der Schweiz.

In „Schwesternherz“ (23.20 Uhr) erzählen danach Roland Horvath und Carmen Zimmermann die Geschichte einer indischen Nonne.

„Die große Entschleunigung“

2003 hatten Bernd und Heidi Umbreit an einem Schweige-Seminar teilgenommen und waren dabei auf ein Buch über Eremiten gestoßen.

Daraus entstand mit der Zeit der Wunsch, Eremiten und deren extremes Leben in Abgeschiedenheit in einem Dokumentarfilm abzubilden.

Pater Hugo war der Erste, den sie kontaktierten. Der Eremit sei alles andere als begeistert gewesen, von ihrer Kamera begleitet zu werden. Es sei ein vorsichtiges Herantasten gewesen.

Beim ersten Besuch warteten sie in der Kapelle auf ihn, ohne ihn beim Stundengebet zu stören. Dieser Respekt brachte ihnen das Vertrauen von Pater Hugo ein. Er war es denn auch, der ihnen weitere Eremiten empfahl – Menschen, die die Öffentlichkeit nach Möglichkeit meiden.

Im Bild: Schwester Baptista
ORF/Filmproduktion Bernd Umbreit

Von da an reiste das Filmemacher-Paar während 18 Monaten immer wieder zu zwei Eremitinnen und zu Pater Hugo. Damit sie sich bei kleinstem Budget Hotelkosten sparen konnten, übernachteten und kochten sie jeweils mitten im Wald oder auf einer Wiese in ihrem umgebauten Fiat-Ducato-Kastenwagen.

Keine Fünf-Sterne-Unterkunft, aber manchmal eine mit tausend Sternen am Himmel. Keine schwierige Situation für sie als Paar, schließlich würden sie sich bereits seit 55 Jahren kennen und lieben.

Wo Pater Hugo und die Schwestern Dominica und Baptista genau leben, verrät Filmemacher Bernd Umbreit nicht. Wichtig sei es ihm und seiner Frau gewesen, den genau strukturierten Tagesablauf der Protagonisten nicht zu stören, auch nicht deren Schweigen.

Mit viel Geduld hätten sie die magischen Momente dieses außergewöhnlichen Lebens einfangen können. Durch die intensiven Begegnungen mit den Eremitinnen und dem Eremiten durch alle Tages- und Jahreszeiten hindurch sei ihnen der Film fast wie ein Kind ans Herz gewachsen.

Es waren schließlich die Eremiten, die ihnen sagten, jetzt sei es doch endlich an der Zeit, den Film loszulassen und unter die Menschen zu bringen.

Ein Film von Bernd und Heidi Umbreit

Im Bild: Das Filmteam gemeinsam mit der Protagonistin der Dokumentation: Roland Horvath, Sr. Lucy Kurien, Carmen Zimmermann und David Kranzelbinder.
ORF/Rocafilm

„Schwesternherz“

Frauen gelten Männern als unterlegen, häusliche Gewalt gehört zum Alltag, und der Teufelskreis vererbter Armut hat die Menschen fest im Griff: Das sind Merkmale jener Gesellschaftsschichten in Indien, die die Nonne Lucy Kurien zu verändern sucht. Doch am Beginn ihres Wirkens stand ein für sie traumatisches Erlebnis. Der Film begleitet Sr. Lucy Kurien bei ihrer Arbeit mit den Hilfsbedürftigen und zeigt deren Geschichten und Schicksale.

Auch Sr. Lucy Kurien erzählt ihre ganz persönliche Geschichte: von ihrer Kindheit in einer Großfamilie voller Liebe und Verbundenheit, die sie geprägt hat; von ihrem inneren Antrieb, der sie leitet; von ihren Überzeugungen und ihren Idealen. Entstanden ist ein Film, der Hoffnung, Mut und die positive Kraft der Ermutigung zeigt.

Ein Film von Roland Horvath und Carmen Zimmermann