Tewhid-Moschee außen
ORF/Marcus Marschalek
ORF/Marcus Marschalek
18.4.2021, 12.30 Uhr, ORF 2, 20.4.2021, 9.00 Uhr, ORF III, 24.4.2021, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Umstrittene Entscheidung: Moschee rehabilitiert, doch Fragen bleiben

Umstrittene Entscheidung: Moschee rehabilitiert, doch Fragen bleiben | Rascher Abschied: Heimbewohner in Retz gedenken eines Corona-Opfers | Belastetes Personal: Seelsorge im Krankenhaus „Göttlicher Heiland“ in Wien | Biblische Fragmente: Aufregung um „Sensationsfund“ in Israel | Göttliche Verehrung: „Cargo-Kult“ um Prinz Philip

18.4.2021, 12.30 Uhr, ORF 2
20.4.2021, 9.00 Uhr, ORF III
24.4.2021, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Umstrittene Entscheidung: Moschee rehabilitiert, doch Fragen bleiben

Viele standen unter Schock, als am 2. November des vergangenen Jahres der 20-jährige Kujtim F. seinen blutigen Amoklauf durch die Wiener Innenstadt startete: Vier Menschen kamen ums Leben, weitere 23 wurden teils schwer verletzt.

Der Österreicher mit nordmazedonischen Wurzeln, der nur durch tödliche Kugeln gestoppt werden konnte, war Sympathisant der Terrororganisation „Islamischer Staat“.

Hintergründe, mögliche Komplizen, Hassprediger, die vielleicht eine Rolle gespielt haben könnten: Vieles liegt bis heute im Dunkel.

Eine Moschee in Wien Meidling geriet früh unter Verdacht, wurde wenige Tage nach der Schreckenstat geschlossen. Der dahinter stehende „Verein zur Förderung der islamischen Kultur“ wurde aufgelöst.

Doch nun ist die Moschee wieder geöffnet. Man habe gründlich ermittelt, so die Polizei. Ein schuldhaftes Verhalten der Moscheebetreiber sei nicht nachweisbar.

Ob der spätere Attentäter die Moschee tatsächlich besucht hat? Auch das scheint nicht geklärt zu sein. Die Betreiber von Verein und Moschee, die den Rechtsweg beschritten hatten, um die schweren Vorwürfe auszuräumen, sehen sich nun rehabilitiert: Der Verein darf seit März wieder tätig sein.

Die Islamische Glaubensgemeinschaft hat mit einem Entscheid ihres Schiedsgerichts den Moscheebetrieb – mit einem neuen Imam – wieder gestattet. Wogegen sich Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) vehement ausspricht: „Die Entscheidung der Islamischen Glaubensgemeinschaft ist absolut nicht nachvollziehbar und unverantwortlich.“

Gibt es Belege, die bisher noch nicht veröffentlicht worden sind? In einem aktuellen „Orientierung“-Beitrag kommen u.a ein Polizeisprecher, die IGGÖ, das Ministerium und ein Anwalt des Vereins zu Wort.

Falscher Verdacht? Moschee wurde rehabilitiert

Im Herbst wurde nach dem Terroranschlag in Wien eine Moschee in Wien-Meidlung geschlossen und der dahinterstehende „Verein zur Förderung der islamischen Kultur“ aufgelöst. Nun wurde die Moschee wieder eröffnet, die Entscheidung bleibt aber umstritten.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge 4 Minuten

Pandemie-Opfergedenken im Parlament

Bei einer Trauerfeier haben am vergangenen Freitag in der Aula der Wissenschaften in Wien die Spitzen von Staat, Kirchen und Religionen der Opfer der Pandemie gedacht.

CoV-Opfergedenken im Parlament

Bei einer Trauerfeier haben am vergangenen Freitag in der Aula der Wissenschaften in Wien die Spitzen von Staat, Kirchen und Religionen der Opfer der Pandemie gedacht.

Rascher Abschied: Heimbewohner in Retz gedenken eines Corona-Opfers

„Ich kann es manchmal noch gar nicht glauben, dass er nicht mehr da ist," sagt die Lebensgefährtin des Weinviertlers Gerhard Hutflesz, der vor etwa fünf Wochen an Corona verstorben ist. 33 Jahre lang lebte Gerhard Hutflesz in einem Caritas-Heim in Retz. Ein Haus, in dem er sich zum ersten Mal zu Hause und unter Freunden fühlte.

Schon als Kind von seiner Mutter verlassen, wuchs er auf Weinviertler Bauernhöfen auf. Dort nahm man ihn als Arbeitskraft auf, versorgte ihn mit Obdach und Essen. – Nur drei Wochen nach dem Auftreten von ersten Corona-Symptomen starb er. Gerhard Hutflesz ist einer von derzeit fast 10.000 Corona-Toten in Österreich.

Heimbewohner in Retz gedenken eines CoV-Opfers

Eines der vielen CoV-Opfer war Gerhard Hutflesz, der 33 Jahre lang in einem Caritas-Haus in Retz gelebt hat.

Bericht: Zoran Dobrić, Länge: 8 Minuten

Belastetes Personal: Seelsorge im Krankenhaus „Göttlicher Heiland“ in Wien

Seit mehr als einem Jahr fordert die Pandemie Menschen im Gesundheitssektor heraus. Auch Seelsorgerinnen und Seelsorger in Krankenhäusern sind seit dieser Zeit beinahe im Dauereinsatz. Die Begleitung erkrankter Menschen ist dabei besonders in Krisenzeiten belastend.

Denn gerade in diesen Monaten, die von sehr vielen Menschen als extrem belastend erlebt werden, stellen sich für viele die „großen Fragen des Lebens“. Wesentliche Elemente der Seelsorge, wie etwa gemeinsames Beten oder die Krankensalbung können nur unter strengen Corona-Sicherheitsmaßnahmen stattfinden. Ein „Orientierung“-Team hat eine Seelsorgerin und einen Seelsorger im Krankenhaus „Göttlicher Heiland“ in Wien-Hernals getroffen und so Einblick in einen kraftraubenden Alltag unter schwierigen Bedingungen gewonnen.

Belastetes Seelsorge-Personal

Durch die CoV-Krise ist auch das Seelsorge-Personal in den Krankenhäusern besonders belastet. Die „Orientierung“ hat im Krankenhaus „Göttlicher Heiland“ einen Einblick in den kraftraubenden Alltag unter schwierigen Bedingungen gewonnen.

Gestaltung: Maresi Engelmayer, Länge: 5 Minuten

Biblische Fragmente: Aufregung um „Sensationsfund“ in Israel

Für Christen und Christinnen in aller Welt besonders spannende Sensationsfunde haben Archäologen vor wenigen Wochen aus Israel vermeldet: In einer Höhle unweit des Toten Meeres sind rund 1.900 Jahre alte Fragmente einer Bibel-Schriftrolle entdeckt worden. Vor mehr als 60 Jahren haben Beduinen die Qumran-Schriftrollen – nicht weit entfernt, ebenfalls am Toten Meer – in einer Höhle entdeckt.

Die Archäologen haben außerdem einen 10.000 Jahre alten, vollständig erhaltenen Strohkorb gefunden, den ältesten Korb der Welt. Der ORF hat als erstes internationales TV-Team für die „Orientierung“ am Ausgrabungsort in der judäischen Wüste drehen können.

Aufregung um „Sensationsfund“ in Israel

In einer schwer erreichbaren Höhle am Toten Meer sind in Israel Bibelfragmente und so manchen Alltagsgegenstände gefunden worden. Nun ist von einem „Sensationsfund“ die Rede.

Bericht: Tim Cupal, Länge: 6 Minuten

Göttliche Verehrung: „Cargo-Kult“ um Prinz Philip

Göttliche Zuschreibungen für Monarchen sind keine Seltenheit in der Geschichte. Prinz Philip, dem am 9. April verstorbenen Gemahl der britischen Königin Elisabeth II., wurde eine besondere „göttliche Ehre“ zuteil: Einwohner der Insel Tanna, Teil des südpazifischen Inselstaates Vanuatu, sahen in ihm die Wiederkehr einer lang ersehnten Gottheit.

Die Vorstellung entstand durch den Kontakt von Inselbewohnerinnen und -bewohnern zu europäischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg. „Kein seltenes Phänomen“, so der Religionswissenschafter Franz Winter gegenüber der „Orientierung“. Von sogenannten „Cargo-Kulten“ spreche man hier: Gläubige dieses Kultes – in diesem Fall der „Prinz-Philip-Bewegung“ – würden in der Erwartung leben, wiederkehrende Ahnen würden westliche Waren mit sich bringen. Reichtum und Glück seien so garantiert.

Prinz Philip war mehrfach in Kontakt mit seinen Verehrern auf Tanna. Geschenke und Fotos wurden ausgetauscht. Nun herrscht auch auf Tanna Trauer um den Prinzen.

„Cargo-Kult“ um Prinz Philip

Die Bewohner der Südseeinsel Tanna trauern um den verstorbenen Prinz Philip. Der Duke of Edinburgh wurde dort von manchen Menschen als Gott oder als Halbgott verehrt.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 3 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Norbert Steidl