Impfgegner am Stephansplatz
ORF/Martin Cargnelli
ORF/Martin Cargnelli
21.11.2021, 12.30 Uhr, ORF 2

Impfpflicht als Schritt zur Lösung der Corona-Krise

Freiheit und Verantwortung: Impfpflicht als Schritt zur Lösung der Corona-Krise | Mythen der Verschwörung: Fast nichts Neues unter der Sonne | Namensmauer für Shoa-Opfer: Gedenken an mehr als 60.000 ermordete Jüdinnen und Juden | Eröffnungsfeier in Ljubljana: Jüdisches Leben in neuer Synagoge

21.11.2021, 12.30 Uhr, ORF 2
23.11.2021, 8.55 Uhr, ORF III
26.11.2021, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Freiheit und Verantwortung: Impfpflicht als Schritt zur Lösung der Corona-Krise

Seit heute – Freitag – ist es klar: Ganz Österreich wird ab dem kommenden Montag in einen neuerlichen – zumindest vorerst zehntätigen – Lockdown gehen. Nur so könne ein Kollabieren des Gesundheitssystems, das in einigen Bundesländern bereits jetzt an seine Grenzen gestoßen sei, verhindert werden.

Und auch die Stimmen derer, die schon in den vergangenen Wochen vehement für eine allgemeine Corona-Impfpflicht eingetreten waren, wurden gehört: Ab dem 1. Februar 2022 soll es diese Impfpflicht geben.

Beinahe „prophetisch“ äußerten sich dazu „Orientierung“-Interviewpartner nur wenige Tage vor Bekanntgabe der neuen Maßnahmen. Der evangelische Theologe und Ethiker Ulrich Körtner etwa, der massiv für eine solche Impfpflicht eintritt, sprach – schon vor der Entscheidung der Bundesregierung – davon, dass eine Impfpflicht für alle auch helfen könne, wieder mehr Zusammenhalt zu befördern.

Und die Impfpflicht für alle könne helfen, auch bisherige Impfskeptiker und –skeptikerinnen ohne Gesichtsverlust zu dieser Entscheidung zu führen. Der Medizinhistoriker Herwig Czech von der MedUni Wien wiederum verweist darauf, wie Impfkampagnen mit Impfpflicht in der Vergangenheit – Stichwort Pockenimpfung – Millionen Menschenleben retten konnten und so zu großen Erfolgen wurden.

Bericht: Maresi Engelmayer, Länge: 8 Minuten

Impfpflicht: Zwischen Freiheit und Verantwortung

Ganz Österreich wird ab dem kommenden Montag in einen neuerlichen Lockdown gehen. Nur so könne ein Kollabieren des Gesundheitssystems, das in einigen Bundesländern bereits jetzt an seine Grenzen gestoßen sei, verhindert werden. Und die Impfpflicht für alle könne helfen, auch bisherige Impfskeptiker ohne Gesichtsverlust zu dieser Entscheidung zu führen. Der Medizinhistoriker Herwig Czech wiederum verweist darauf, wie Impfkampagnen mit Impfpflicht in der Vergangenheit Millionen Menschenleben retten konnten und so zu großen Erfolgen wurden.

Mythen der Verschwörung: Fast nichts Neues unter der Sonne

In Krisenzeiten blühen Verschwörungstheorien oder „Verschwörungsmythen“ – und die Corona-Pandemie macht da keine Ausnahme. Ist sie nicht eigentlich eine bewusst herbeigeführte „Plandemie“? Wurde das Coronavirus im Labor gezüchtet? Werden mit dem Impfstoff gar winzige Chips verabreicht, die es Bill Gates und anderen „finsteren Gestalten“ ermöglichen, die Menschheit zu kontrollieren?

Aber so abstrus manche dieser Vorstellungen klingen mögen: Es ist alles schon dagewesen. „Bei Verschwörungstheorien gibt es nichts Neues unter der Sonne“, sagt der US-Politologe Joseph Uscinski, der an der Universität Miami Verschwörungsmythen erforscht.

QAnon ist eine Bewegung, die erst 2017 in den USA entstanden ist. Auch diese politisch höchst brisante Bewegung ist ein Sammelsurium alter Hüte, aber anders als ihre Vorläufer hat sie die Zukunft im Blick: Sie arbeitet auf einen Umsturz hin, auf ein „großes Erwachen“ hin, auf den „Sturm“.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 8 Minuten

Mythen der Verschwörung

In Krisenzeiten blühen Verschwörungstheorien oder „Verschwörungsmythen“ – und CoV macht da keine Ausnahme. Ist sie nicht eigentlich eine bewusst herbeigeführte „Plandemie“? Wurde CoV im Labor gezüchtet? Werden mit dem Impfstoff gar winzige Chips verabreicht, die es Bill Gates und anderen „finsteren Gestalten“ ermöglichen, die Menschheit zu kontrollieren?

Namensmauer für Shoa-Opfer: Gedenken an mehr als 60.000 ermordete Jüdinnen und Juden

Rund 20 Jahre kämpfte der Austrokanadier und gebürtige Wiener Kurt Tutter, dessen Eltern in Auschwitz ermordet wurden, für eine Gedenkstätte: Am 9. November – am Jahrestag der Reichpogromnacht 1938 – wurde sie nun in Wien offiziell eröffnet.

Die Anwesenheit von Bundeskanzler Alexander Schallenberg und anderer Repräsentanten der Republik sowie des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch machte deutlich, dass dem Mahnmal auch große politische Bedeutung zugemessen wird. „Wer der Ermordeten nicht gedenkt, löscht sie aus.“ Mit der Namensmauer soll der befürchtete „Gedächtnismord“ nun gebannt sein.

Kreisförmig aufgestellte Steinstelen zeigen Namen und Geburtsdaten der Opfer: Frauen, Männer und Kinder, die meisten wurden in den Konzentrations- und Vernichtungslagern in Osteuropa vom NS-Regime ermordet. Die „Orientierung“ sprach mit Nachkommen von Opfern über ihre Gedanken anlässlich der Eröffnung der Gedenkstätte.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 3 Minuten

Namensmauer für Shoa-Opfer

Rund 20 Jahre kämpfte der Austrokanadier und gebürtige Wiener Kurt Tutter, dessen Eltern in Auschwitz ermordet wurden, für eine Gedenkstätte: Am 9. November – am Jahrestag der Reichpogromnacht 1938 – wurde sie nun in Wien offiziell eröffnet.

Eröffnungsfeier in Ljubljana: Jüdisches Leben in neuer Synagoge

Die Judengasse erinnere an das einstige jüdische Viertel in Ljubljana, erzählt Matija Ravitz auf seinem Weg in die neue Synagoge dem Team der „Orientierung“. Kein Haus von damals stehe mehr. Daher sei für ihn und rund 150 andere jüdische Gemeindemitglieder heute ein großer Tag, denn ein neues Bethaus, eine Synagoge wurde eingerichtet. Viele Jahrhunderte reichen die Wurzeln jüdischen Lebens in der slowenischen Hauptstadt zurück.

Doch immer wieder wurden Jüdinnen und Juden hier vertrieben, zuletzt von den Nationalsozialisten beinahe vollständig vernichtet. Nun hat man 83 Jahre nach der sogenannten Reichspogromnacht einen neuen Ort, an dem sich jüdisches Leben in Ljubljana entfalten kann. – „Ein Gedächtnis an die Shoah sollte auch immer mit einem Blick auf gegenwärtiges jüdisches Leben verbunden werden", sagt Elie Rosen, der Präsident der Grazer Kultusgemeinde.

Er ist treibende Kraft hinter dem slowenischen Synagogenprojekt und erinnert an historische Bande. Zu Zeiten der Donaumonarchie – bis 1918 – gehörten die jüdischen Gemeinden Ljubljana/Laibach und Graz zusammen, jetzt seien sie wieder verbunden. Die neue Synagoge soll auch helfen, die kleine jüdische Minderheit sichtbarer zu machen, betont der slowenischen Oberrabbiner Ariel Haddad.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 7 Minuten

Neue Synagoge in Ljubljana

Die Judengasse erinnere an das einstige jüdische Viertel in Ljubljana, erzählt Matija Ravitz auf seinem Weg in die neue Synagoge dem Team der „Orientierung“. Kein Haus von damals stehe mehr. Daher sei für ihn und rund 150 andere jüdische Gemeindemitglieder heute ein großer Tag, denn ein neues Bethaus, eine Synagoge wurde eingerichtet. Viele Jahrhunderte reichen die Wurzeln jüdischen Lebens in der slowenischen Hauptstadt zurück.

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl