Sterbehilfe symbolisch
APA/BARBARA GINDL
APA/BARBARA GINDL
09.01.2022, 12.30 Uhr, ORF 2

Beihilfe zur Selbsttötung

Beihilfe zur Selbsttötung: Umstrittenes Gesetz soll Schwerkranken selbstgewählten Abschied ermöglichen | Wie Spaltung überwinden? Über „das Impfen“ streiten und dennoch im Gespräch bleiben | Kinder in der Krise: Mehr Therapieplätze für junge Menschen in psychischer Not

9.1..2022, 12.30 Uhr, ORF 2
11.1. 2022, 8.55 Uhr, ORF III
15.1.2022, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Beihilfe zur Selbsttötung: Umstrittenes Gesetz soll Schwerkranken selbstgewählten Abschied ermöglichen

Seit Anfang des Jahres ist in Österreich das sogenannte Sterbeverfügungsgesetz in Kraft. Damit wird der assistierte Suizid in Österreich legal. Notwendig wurde das Gesetz, weil der Verfassungsgerichtshof das bisherige ausnahmslose Verbot der Hilfe zur Selbsttötung für verfassungswidrig erklärt hatte.

Das neue, recht eilig entstandene Gesetz, ist also noch sehr jung. Doch weil es „Mängel“ habe, könnte es – so meinen Expertinnen und Experten – schon recht rasch erneut vor dem Verfassungsgerichtshof landen.

Bericht: Maresi Engelmayer, Länge: 6 Minuten

Beihilfe zur Selbsttötung in der Kritik

Seit Anfang des Jahres ist in Österreich das sogenannte Sterbeverfügungsgesetz in Kraft. Damit wird der assistierte Suizid in Österreich legal. Notwendig wurde das Gesetz, weil der Verfassungsgerichtshof das bisherige ausnahmslose Verbot der Hilfe zur Selbsttötung für verfassungswidrig erklärt hatte. Das neue, recht eilig entstandene Gesetz, ist also noch sehr jung. Doch weil es „Mängel“ habe, könnte es – so meinen Expertinnen und Experten – schon recht rasch erneut vor dem Verfassungsgerichtshof landen.

Live im „Orientierung“-Studiogespräch: Maria Katharina Moser, Direktorin des evangelischen Hilfswerks Diakonie

Diakonie-Direktorin im Gespräch (2)

Maria Katharina Moser, Direktorin des evangelischen Hilfswerks Diakonie, spricht darüber, wie Debatten über die CoV-Impfung zu Brüchen zwischen Menschen geführt hat.

Wie Spaltung überwinden? Über „das Impfen“ streiten und dennoch im Gespräch bleiben

Innerhalb weniger Monate hat sich durch die COVID-19-Pandemie in der Gesellschaft viel verändert: Menschen begrüßen einander mit der „Ghettofaust“, spähen hinter ihren Masken hervor und verlagern große Teile ihres Lebens hinter die eigenen vier Wände. Doch dort in der Familie regiert nicht selten eine Frage, die schon vielerorts zu Streit und Hader geführt hat: geimpft oder nicht geimpft?

Für eine überwiegende Mehrzahl bedeuten die Schutzimpfungen so etwas wie „Rettung aus der Pandemie“ oder zumindest die berechtige Annahme, von keinem schweren Verlauf der Krankheit betroffen zu sein, doch nicht wenige verbinden damit Ängste und gelegentlich auch das Gefühl, „Freiheit und Selbstbestimmung“ zu verlieren.

Wie lässt sich da – bei so unterschiedlichen Auffassungen – dennoch respektvoll im Gespräch bleiben? Die „Orientierung“ hat eine Familie in Wien Liesing besucht, die seit vielen Monaten genau darum ringt.

Über drei Generationen hinweg beherrscht die Frage nach dem Für und Wider in der Impffrage zahlreiche Gespräche im Familienkreis. „Durchaus immer wieder sehr heftig“, wie alle betonen. Dass man einander dennoch in die Augen schauen kann und bei allem Widerspruch zusammenhält, das sei geübte Familienpraxis.

Immer schon wurde viel diskutiert, etwa über den Glauben. Viele in der Familie bekennen sich zur Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tagen (früher besser als Mormonen bekannt). „Den anderen respektieren, ihm bei aller Überzeugungsarbeit seinen eigenen freien Willen lassen“, sei die Basis dafür, dass man auch als Geimpfte und Nichtgeimpfte – regelmäßig getestet – zusammenleben kann, erzählt etwa Silvia Schäffner aus der Großelterngeneration der Familie. „So lassen sich die mit COVID-19 verbundenen Herausforderungen gemeinsam aushalten und tragen.“

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 8 Minuten

„Streitfrage“ CoV-Impfung

Innerhalb weniger Monate hat sich durch die Covid-19-Pandemie in der Gesellschaft viel verändert: Menschen begrüßen einander mit der „Ghettofaust“, spähen hinter ihren Masken hervor und verlagern große Teile ihres Lebens hinter die eigenen vier Wände. Doch dort in der Familie regiert nicht selten eine Frage, die schon vielerorts zu Streit und Hader geführt hat: geimpft oder nicht geimpft?

Maria Katharina Moser, Direktorin des evangelischen Hilfswerks Diakonie, spricht darüber, wie Debatten über die CoV-Impfung zu Brüchen zwischen Menschen geführt hat.

Diakonie-Direktorin im Gespräch (2)

Maria Katharina Moser, Direktorin des evangelischen Hilfswerks Diakonie, spricht darüber, wie Debatten über die CoV-Impfung zu Brüchen zwischen Menschen geführt hat.

Kinder in der Krise: Mehr Therapieplätze für junge Menschen in psychischer Not

Zehntausende Therapieplätze für Kinder und Jugendliche würden in Österreich seit Jahren fehlen. Immer wieder haben die evangelische Diakonie, aber auch andere Hilfseinrichtungen, in den vergangenen Monaten auf die Unterversorgung bei psychosozialen Problemen von jungen Menschen aufmerksam gemacht.

Corona und nicht zuletzt die zahlreichen Lockdowns hätten die Situation aber nun weiter verschärft. Martin Schenk, stellvertretender Direktor der Diakonie zitiert aus der Mental-Health-Austrian-Teenagers-Studie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Medizinischen Universität Wien: „Fast ein Viertel der Minderjährigen in Österreich leidet aktuell an einer psychischen Erkrankung. Am häufigsten treten Angstzustände auf, gefolgt von depressiven Leiden.

Bei Burschen gibt es mehr Selbstverletzungen und Probleme mit Impulskontrolle, Mädchen sind von Angst häufiger betroffen, besonders gefährdet durch Essstörungen. 14 Prozent der Kinder in Österreich brauchen therapeutische Hilfe.“ Doch die meisten Eltern der Kinder und Jugendlichen konnten oder können aus finanziellen Gründen keine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, so der Befund. „Therapieplätze auf Krankenschein“ wären gefragt, aber davon gibt es viel zu wenige. Eine Verbesserung versprach die Österreichische Gesundheitskasse bereits im vergangenen Jahr.

Um 30 Prozent sollten die Kontingente aufgestockt werden. Warum diese Angebotsausweitung noch kaum bei jungen Patientinnen und Patienten angekommen ist, läge an einem geschichtlich gewachsenen System aus Versorgungsvereinen und für Bundesländer spezifisch ausgehandelten Verträgen und Rahmenbedingungen, sagen Fachleute.

Doch fehlende Hilfe für Kinder, wenn sie mit ihrem Alltag und mit sich selbst nicht mehr zurechtkommen, sei wie ein Bumerang, der auch mit Blick auf Folgekosten mit voller Wucht zurückkomme, betonen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Sie hoffen nun auf die ersehnte rasche Bereitstellung zusätzlicher Psychotherapieplätze für junge Menschen auf Krankenkassenkosten im Jahr 2022.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 6 Minuten

Therapien für Kinder dringend benötigt

Zehntausende Therapieplätze für Kinder und Jugendliche fehlen in Österreich. Immer wieder haben die evangelische Diakonie, aber auch andere Hilfseinrichtungen, in den vergangenen Monaten auf die Unterversorgung bei psychosozialen Problemen von jungen Menschen aufmerksam gemacht. Corona und nicht zuletzt die zahlreichen Lockdowns hätten die Situation aber nun weiter verschärft.

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl