Benedikt XVI. im Rollstuhl
APA/dpa-Pool/Sven Hoppe
APA/dpa-Pool/Sven Hoppe
13.2.2022, 12.30 Uhr, ORF 2

Bitte um Entschuldigung

Bitte um Entschuldigung: Benedikts Worte an Missbrauchsopfer sorgen für geteilte Reaktionen | Auf dem Weg: Viel Reformwillen in der katholischen Kirche Deutschlands | Botschafter des Friedens: Erinnerungen an das ehemalige Bahai-Oberhaupt Abdul-Baha | Suche nach Eintracht: Eine Bahai-Familie in Österreich

13.2.2022, 12.30 Uhr, ORF 2
15.2.2022, 9.00 Uhr, ORF
19.2.2022, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Bitte um Entschuldigung: Benedikts Worte an Missbrauchsopfer sorgen für geteilte Reaktionen

Einige Wochen lang hat man auf sie gewartet, und für manche fiel sie erwartbar aus: die Reaktion des emeritierten Papstes Benedikt XVI. auf das Missbrauchsgutachten des Erzbistums München und Freising, das er fünf Jahre lang geleitet hat.

Diese Woche hat er ein Schreiben veröffentlicht, in dem er sich zwar aufrichtig entschuldigt, gleichzeitig aber zurückweist, etwas vertuscht zu haben. Ihn als Lügner darzustellen habe ihn tief getroffen, schreibt Benedikt da. Während Missbrauchsopfer in Deutschland diese Stellungnahme als „ungenügend“ bezeichnen, überwiegt bei italienischen Kommentatoren der Eindruck, nie zuvor einen Papst erlebt zu haben, der bei einer Entschuldigung so weit gegangen ist.

Im „Orientierung“-Interview: zwei Vatikanisten mit ihren Antworten auf die Frage, warum ein und dasselbe Schreiben in Italien und Deutschland so unterschiedlich wahrgenommen wird.

Bericht: Cornelia Vospernik, Länge: 4 Minuten

Geteilte Reaktionen auf Entschuldigung

Einige Wochen lang hat man auf die Reaktion des emeritierten Papstes Benedikt XVI. auf das Missbrauchsgutachten des Erzbistums München und Freising gewartet. Diese Woche hat er ein Schreiben veröffentlicht, in dem er sich zwar aufrichtig entschuldigt, gleichzeitig aber zurückweist, etwas vertuscht zu haben. Benedikts Worte an Missbrauchsopfer sorgen für geteilte Reaktionen.

Im „Orientierung“-Schaltgespräch: Andreas R. Batlogg, Jesuit, Theologe und Publizist

Analyse zum Missbrauchsgutachten

Gespräch mit Andreas R. Batlogg, Jesuit, Theologe und Publizist, über das Missbrauchsgutachten und die Reaktion des emeritierten Papstes Benedikt XVI. darauf.

Auf dem Weg: Viel Reformwillen in der katholischen Kirche Deutschlands

Unmittelbar nach den jüngsten Hiobsbotschaften über das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs durch Priester fand in Frankfurt die dritte Vollversammlung des „Synodalen Weges“ statt. Das Gremium führt die Bischöfe, Berufsverbände und Laienorganisationen der katholischen Kirche Deutschlands zusammen.

Die Einsicht, dass sich Grundlegendes verändern muss, wurde bei diesem Treffen nicht nur von Reformbewegungen, sondern auch von Amtsträgern deutlich mitgetragen. So etwa sprach sich der Berliner Erzbischof Heiner Koch klar für ein Ende des Pflichtzölibats aus.

Mit beachtlichen Mehrheiten wurden am Ende auch Beschlüsse für die Einführung des Frauendiakonats, von Segnungen für homosexuelle Paare und für ein erweitertes Mitspracherecht von Gläubigen bei der Ernennung von Bischöfen gefasst. Nun stellt sich die Frage, ob die Aufbruchstimmung des deutschen „Synodalen Weges“ auch ihren Weg nach Rom findet.

Bericht: Andreas Pfeifer, Länge: 5 Minuten

Viel Reformwillen in der katholischen Kirche Deutschlands

Unmittelbar nach den jüngsten Hiobsbotschaften über das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs durch Priester fand in Frankfurt die dritte Vollversammlung des „Synodalen Weges“ statt. Die Einsicht, dass sich Grundlegendes verändern muss, wurde bei diesem Treffen nicht nur von Reformbewegungen, sondern auch von Amtsträgern deutlich mitgetragen.

Botschafter des Friedens: Erinnerungen an das ehemalige Bahai-Oberhaupt Abdul-Baha

„Wenn ein Kriegsgedanke kommt, so widersteht ihm mit einem stärkeren Gedanken des Friedens.“ Diese Worte stammen von Abdul-Baha, dem ältesten Sohn Baha’ullahs , dem Stifter der Bahai-Religion, einer monotheistischen Religion mit eigenen heiligen Schriften. Abdul-Baha, der in der Nachfolge seines Vaters auch geistliches Oberhaupt der Bahai war, starb am 28. November 1921.

Im Gedenken an den Tod vor 100 Jahren werden zu Ehren von Abdul-Baha weltweit Aktivitäten gesetzt. So wurden auf dem Wiener Karlsplatz ein Gedenkstein errichtet und ein Baum gepflanzt. Das wiederum soll an einen Wienbesuch von Abdul-Baha kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs erinnern.

Im Zuge einer Europareise kam er im April 1913 nach Wien. Im Grand Hotel am Ring, wo er logierte, traf er interessante Persönlichkeiten aus allen Gesellschaftsschichten. Höhepunkt war ein Treffen mit der österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner („Die Waffen nieder“).

Diese sei zu Tränen gerührt gewesen, wird berichtet, als sie mit Abdul-Baha über die Notwendigkeit des Friedens sprach. Beide ahnten wohl, dass bald Unheil über die Welt hereinbrechen würde. Abdul-Baha jedenfalls blieb zeitlebens ein Verfechter sozialer Gerechtigkeit und trat für die Gleichstellung von Mann und Frau ein. Ein „Orientierung“-Team hat sich auf die Spuren von Abdul-Baha in Wien begeben.

Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 6 Minuten

Botschafter des Friedens: Abdul-Baha

„Wenn ein Kriegsgedanke kommt, so widersteht ihm mit einem stärkeren Gedanken des Friedens.“ Diese Worte stammen von Abdul-Baha, dem Stifter der Bahai-Religion. Abdul-Baha starb am 28. November 1921. Im Gedenken an den Tod vor 100 Jahren werden zu Ehren von Abdul-Baha weltweit Aktivitäten gesetzt.

Suche nach Eintracht: Eine Bahai-Familie in Österreich

Vor rund vier Jahrzehnten lernten einander Naghmeh und Rainer Altmann in Wien kennen: Sie war eine junge Architekturstudentin aus dem Iran, Angehörige der Glaubensgemeinschaft der Bahai.

Er, ein Katholik aus Niederösterreich, trat wenig später der Bahai-Gemeinschaft bei. Seither engagieren sich beide in der „religiösen Bekenntnisgemeinschaft“, so der Rechtsstatus der Bahai in Österreich, und nehmen rege am Leben der rund 1300 Gläubige zählenden Bahai-Gemeinde in Österreich teil.

Auch ihre zwei inzwischen erwachsenen Kinder sind aktive Bahai und haben immer wieder im Bahai-Weltzentrum in Haifa in Israel gearbeitet. Der „Orientierung“-Beitrag beschäftigt sich mit der Glaubenspraxis der österreichischen Bahai-Familie ebenso wie mit den Ideen der Gründergeneration dieser Religion und mit der Verfolgung der Bahai im Iran.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 7 Minuten

Suche nach Eintracht: Eine Bahai-Familie in Österreich

Der „Orientierung“-Beitrag beschäftigt sich mit der Glaubenspraxis der österreichischen Bahai-Familie Altmann ebenso wie mit den Ideen der Gründergeneration dieser Religion und mit der Verfolgung der Bahai im Iran.

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl