Shigeko u. Isao Sugihara (Japan, verheiratet seit 1951).
ORF/Concorde Filmverleih
ORF/Concorde Filmverleih
Di., 15.02.2021, 22:35 Uhr, ORF 2

„Die Nacht der Nächte“ und „Die Erfindung der Liebe“

All You Need Is Love: Egal ob in Indien, Japan, den USA oder in Deutschland – die Liebe zum Ehepartner bzw. zur Ehepartnerin kann facettenreich und langlebig sein. Im Rahmen des multimedialen Programmschwerpunkts „Liebe in den Religionen“ der ORF-Abteilung „Religion und Ethik“.

Rund um den Valentinstag erzählen in „kreuz und quer: Die Nacht der Nächte“ vier Paare von ihren mehr als 55 Jahre andauernden Beziehungen, den Problemen, denen sie sich stellen mussten, und davon, was es heißt, sein Leben ganz dem anderen zu widmen.

Dass zwei, die einander lieben, heiraten, ist überhaupt nicht selbstverständlich – es ist eine Erfindung der Moderne. Denn in der Geschichte überwiegen arrangierte Ehen und religiös-kulturell bestimmte Formen des Zusammenlebens von Mann und Frau.

Die anschließende „kreuz und quer“-Dokumentation „Erfindung der Liebe“ (23.30 Uhr) zeigt, wie unterschiedliche Religionen den Bund fürs Leben bestimmen und bestimmt haben. Und sie untersucht, wie es das Christentum mit der Ehe hält.

„Die Nacht der Nächte“

„Bis dass der Tod euch scheidet“ – es ist ein großes Versprechen, das junge Menschen einander zu geben haben, wenn sie ihre Verbindung auch vor Gott besiegeln wollen. Jetzt, in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts, klingt solch ein Versprechen fast schon ein wenig kurios. Für die heutige Großelterngeneration war die Zukunftsvision der lebenslangen Partnerschaft noch gesellschaftliche Normvorstellung.

Ebenso die Jungfräulichkeit vor der Ehe – und damit verbunden: die traditionelle Hochzeitsnacht. Doch ab dem Tag „danach“ beginnt die tatsächliche Kunst der Zweisamkeit.

Es gilt, die rosarote Brille gegen den klaren Überblick zu tauschen, den Partner / die Partnerin mit all seinen/ihren Eigenheiten zu achten, vom Ich zum Wir zu finden. Vier Paare – aus Indien, Japan, Deutschland und den USA – erzählen von ihrer Lebensreise zu zweit, die seit mehr als einem halben Jahrhundert andauert.

Ein Film über Toleranz und Egoismus, das Geheimnis der dauerhaften Zuneigung und die Überraschung, was im Inneren zum Vorschein tritt, wenn man sich nach einem ganzen gemeinsamen Leben in die Augen blickt.

Ein Film von Yasemin und Nesrin Samdereli

Patrizia und René Mayer, Behindertenbetreuerin und Software-Tester.
ORF/Metafilm

„Die Erfindung der Liebe“

Verliebt, verlobt, verheiratet – ist die romantische Liebe die natürlichste Sache der Welt? Oder eher eine Erfindung des 19. Jahrhunderts? Noch vor wenigen Jahrzehnten galt eine Heirat, der allein das flüchtige Gefühl der Liebe zugrunde lag, als töricht. Geld, Status, Familienverhältnisse – alles mindestens genauso wichtig.

Manche beobachten heute eine Renaissance der bürgerlichen Ehe in neuem Gewand. Doch Fragen bleiben: Wie kann man authentisches Gefühl und Dauerhaftigkeit unter einen Hut bringen? Gehört zur Liebe Treue? Und was wird aus der Liebe, wenn der Alltag einkehrt? Fragen, die jeden und jede beschäftigen und für die manche in Stefan Ludwigs Film überraschende Antworten gefunden haben.

„Die Erfindung der Liebe“ geht dem Ideal der romantischen Liebe auf den Grund und porträtiert Paare, die auf ganz eigene Art und Weise lieben: Patrizia, die nach Jahren der Glückssuche ihren schwulen besten Freund Rene heiratete.

Hermann, der seine Partnerin Hertha über die Anzeige „67-Jähriger will zum Weibe gehen“ kennenlernte. Susanne, die sich im Sturm in Georg verliebte – und für die es immer nur ein Detail war, dass er keine Arme und Beine hat.

Und Iris, die mit zwei Männern lebt und für die sich Liebe nicht auf eine Person beschränken lässt. Spielsequenzen erzählen von berühmten Paaren der Geschichte. In Interviews kommen u. a. eine Hochzeitsplanerin, ein illusionsloser Paartherapeut und der altersweise Gründer von Parship zu Wort.

Ein Film von Stefan Ludwig