David Gilkarov, Moti Zilbermann, Shlomit Butbul
ORF/Cinevision
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Di., 03.05.2021, 22:35 Uhr, ORF 2

Sagt der Blau zum Grün und Lebensfreude

Traditionell wird der Ausklang des Schabbats mit einem fröhlichen Abendessen begangen. Im Mittelpunkt des Abends steht der Humor: Humor als Lebenselixier, als Waffe gegen Unterdrückung und zur Bewältigung der alltäglichen Zores.

Sagt der Blau zum Grün

„Sagt der Blau zum Grün …“ ist eine jener Formeln, mit der so mancher jüdische Witz beginnt. Der jüdische Humor hat sich über Jahrhunderte entwickelt, um das besondere Schicksal einer in alle Welt zerstreuten Gemeinschaft leichter ertragen zu können.

Oft hilft er im letzten Moment, ein Weinen noch in ein Lachen zu verwandeln. „Gott hat uns Juden ausgewählt, weil er so gerne lacht. Und weil er den jüdischen Humor so schätzt“, so Elie Wiesel.

In Wien trifft sich zum Schabbat-Ausklang eine Runde von jüdischen Freunden und Freundinnen zum „Melaveh Malkah“-Mahl. Der Abend beginnt mit einem Segensspruch (Hawdalah), den der Gastgeber, Historiker Awi Blumenfeld, spricht. So soll der Schabbat mit den anderen Wochentagen verbunden werden, in ihnen weiterwirken. Dann beginnt der fröhliche Teil des Abends – mit Essen, Wein, Musik und Humor.

Der Musiker Roman Grinberg, die beiden Schauspielerinnen und Sängerinnen Tania Golden und Shlomit Butbul, die Psychotherapeutin Ruth Werdigier und der Unternehmensberater David Gilkarov haben sich zum „Schabbat-Restl-Essen“ zusammengefunden und werden zusätzlich mit den kulinarischen, koscheren Köstlichkeiten des Caterers Moti Zilberman verwöhnt.

Sie alle leben in und um Wien, fühlen sich hier zu Hause und haben hier eine Heimat gefunden. Allen ist gemeinsam, dass sie nicht in Österreich geboren wurden. Australien, Usbekistan, Israel, Rumänien und Deutschland steht in ihren Geburtsurkunden. Tania Golden und Shlomit Butbul singen fröhliche Lieder – über die Schwierigkeiten in der Emigration und einen Song von den Barry Sisters.

Während des Abendessens werden viele jüdische Witze erzählt. Der jüdische Witz bringt zum Lachen und Nachdenken; er ist leicht verständlich und doch voller Philosophie und Weisheit und er hat geholfen, das jüdische Leid und Schicksal zu bewältigen.

Josef Köberl auf der Donauinsel
ORF/Metafilm

Lebensfreude

Unbeschwert Spaß zu erleben und Freude miteinander teilen zu können, war eigentlich selbstverständlich. Jetzt – nach einer Zeit massiver Einschränkungen – sind diese Lebensqualitäten wieder besonders geschätzt.

Das zeigt die „kreuz und quer“-Doku: Denn die Lebensfreude der Protagonistinnen und Protagonisten ist ansteckend. Josef, Sandesh und Marion stehen für drei zentrale Quellen von Lebensfreude: Körper, Geist und Kontakt zu Mitmenschen.

Der Eisschwimmer, der rappende Franziskanermönch und die Altenpflegerin machen spürbar, dass Lebensfreude auch unter schwierigen Bedingungen gedeihen kann.