Jüdische Frauen im Frauenbereich der Klagemauer
APA/AFP/AHMAD GHARABLI
APA/AFP/AHMAD GHARABLI
10.07.2022, 12.30 Uhr, ORF 2

„Women of the Wall“: Sorge vor Gewaltausbrüchen an der Klagemauer

„Women of the Wall“: Sorge vor Gewaltausbrüchen an der Klagemauer | „Heiliger von nebenan“: Erinnerungen an den „Kathedralen“-Erbauer Justo Gallego | Bischof als Künstler: Hermann Glettler und sein „Kreuzweg der anderen Art“ | Musliminnen am Ball: Wie Frauenfußball und der Islam zusammenpassen

10.7.2022, 12.30 Uhr, ORF 2
12.7.2022, 9.00 Uhr, ORF III
16.7.2022, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

„Women of the Wall“: Sorge vor Gewaltausbrüchen an der Klagemauer

Sie werden als Nazis oder als Gojim, also Nicht-Juden, beschimpft, von Ultra-Orthodoxen bespuckt und bedroht: jüdische Frauen, die sich einmal im Monat an der Klagemauer versammeln, um dort zu beten.

Das Besondere dabei: Die „Women of the Wall", also „Frauen der Mauer“, kämpfen seit mehr als dreißig Jahren darum, dort, am heiligsten Ort des Judentums, am Fuße des Tempelbergs, genauso beten zu dürfen wie jüdische Männer: mit Gebetsmänteln, Gebetsriemen und einer Thorarolle. Ein Bruch jahrtausendealter jüdischer Tradition, der bei vielen strenggläubigen Jüdinnen und Juden Empörung und auch Zorn auslöst.

Der monatlich wiederkehrende Konflikt an der „Kotel", der Klagemauer, gewinnt zuletzt immer mehr an Schärfe, die Sorge vor einem Gewaltausbruch wächst.

Bericht: Tim Cupal, Mitarbeit: Nikolaus Wildner, Länge: 7 Minuten

Sorge vor Gewaltausbrüchen an der Klagemauer

Sie werden als Nazis oder als Gojim, also Nicht-Juden, beschimpft, von Ultra-Orthodoxen bespuckt und bedroht: jüdische Frauen, die sich einmal im Monat an der Klagemauer versammeln, um dort zu beten. Das Besondere dabei: „Die „Women of the Wall“, also „Frauen der Mauer“, kämpfen seit mehr als dreißig Jahren darum, dort, am heiligsten Ort des Judentums, am Fuße des Tempelbergs, genauso beten zu dürfen wie jüdische Männer.

„Heiliger von nebenan“: Erinnerungen an den „Kathedralen“-Erbauer Justo Gallego

Fast 60 Jahre hat der frühere Mönch Justo Gallego an seiner „Kathedrale“ gebaut, in einem kleinen Ort, unweit der spanischen Hauptstadt Madrid. Als Bauernsohn ist er dort aufgewachsen, erkrankte schon in jungen Jahren schwer.

Sein Versprechen, im Fall seiner Heilung ein Gotteshaus zu Ehren der Jungfrau Maria zu errichten, hat er gehalten. Seine Spiritualität hat ihn bekannt gemacht: Für die einen war er ein „Heiliger von nebenan“, für die anderen ein kauziger Eremit.

Im vergangenen Winter ist Gallego im Alter von 96 Jahren verstorben. Für sein Bauwerk, das oft mit Gaudís Sagrada Família in Barcelona verglichen wird, sucht man einen neuen Verwendungszweck.

Bericht: Josef Manola, Länge: 8 Minuten

Erinnerungen an Mönch Justo Gallego

Fast 60 Jahre hat der frühere Mönch Justo Gallego an seiner „Kathedrale“ gebaut, in einem kleinen Ort, unweit der spanischen Hauptstadt Madrid. Als Bauernsohn ist er dort aufgewachsen, erkrankte schon in jungen Jahren schwer. Sein Versprechen, im Fall seiner Heilung ein Gotteshaus zu Ehren der Jungfrau Maria zu errichten, hat er gehalten. Im vergangenen Winter ist Gallego im Alter von 96 Jahren verstorben.

Bischof als Künstler: Hermann Glettler und sein „Kreuzweg der anderen Art“

„This is my body“ – das ist mein Leib, so heißt ein in der Kirche St. Johann Evangelist am Wiener Keplerplatz ausgestellter Fotozyklus mit 16 Bildern. Gestaltet wurden die Bilder vom Innsbrucker Bischof Hermann Glettler. Sie befinden sich an jenem Ort der Kirche, an dem sonst Kreuzwegbilder zu sehen sind.

Der Zyklus ist ein Resultat der spirituell-künstlerischen Auseinandersetzung des studierten Kunsthistorikers Hermann Glettler mit dem Krieg in der Ukraine und der daraus resultierenden Sprachlosigkeit gegenüber der Gewalt der Bilder. Glettler selbst hat die Fotos mit dem Handy gemacht – direkt vom Bildschirm, meist während des alltäglichen „ZiB“-Schauens. Die daraus entstandenen, verfremdeten Bilder zeigen Bombardements, eine zerstörte Klinik, Flüchtlinge, Leichen auf der Straße, Menschen, die ihre Hände nach Brot ausstrecken.

Die Fotos wurden bearbeitet, auch unter Mithilfe ukrainischer Vertriebener – und die Mitte der Bilder ist jeweils mit einer verschleiernden, opaken Scheibe versehen. Von einem „Versuch, die nervösen Medienbilder festzuhalten“, spricht der Künstler, „wahrgenommen in der trotzigen Hoffnung, dass das Böse nicht das letzte Wort hat“.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 6 Minuten

Bischof als Künstler

„This is my body“ – das ist mein Leib, so heißt ein in der Kirche St. Johann Evangelist am Wiener Keplerplatz ausgestellter Fotozyklus mit 16 Bildern. Gestaltet wurden die Bilder vom Innsbrucker Bischof Hermann Glettler. Sie befinden sich an jenem Ort der Kirche, an dem sonst Kreuzwegbilder zu sehen sind.

Musliminnen am Ball: Wie Frauenfußball und der Islam zusammenpassen

Seit 2018 trainieren die jungen Frauen der Fußballmannschaft „Phönix“ in Wien. Organisiert wird das wöchentliche Training vom Verein PlayTogetherNow, einer 2015 gegründeten ehrenamtlichen Organisation mit dem Ziel, Menschen mit Fluchthintergrund regelmäßige Freizeitaktivitäten anzubieten und somit den Integrationsprozess zu erleichtern.

Einige der Spielerinnen aus dem Team „Phönix“ sind Musliminnen. Die derzeit stattfindende Frauenfußball-EM in England – mit österreichischer Beteiligung – ist auch bei PlayTogetherNow Gesprächsthema. Und manche der jungen Musliminnen erinnern sich an ihre eigenen – teils schwierigen – Anfänge: Denn wie ist eine Sportart, die üblicherweise in Shorts und mit Trikot gespielt wird, mit den Bekleidungsvorschriften für Musliminnen vereinbar?

Die muslimische Sozialpädagogin Sabrina Fuchs-El Bahnasawy sieht kein Problem darin, als Muslimin Fußball zu spielen. Und auch die Sportlerinnen von PlayTogetherNow haben unterschiedliche Wege gefunden, ihren Glauben und ihre Leidenschaft für den Fußball miteinander zu vereinen.

Bericht: Konstantin Obermayr, Länge: 4 Minuten

Musliminnen am Ball

Seit 2018 trainieren die jungen Frauen der Fußballmannschaft „Phönix“ in Wien. Organisiert wird das wöchentliche Training vom Verein PlayTogetherNow, einer 2015 gegründeten ehrenamtlichen Organisation mit dem Ziel, Menschen mit Fluchthintergrund regelmäßige Freizeitaktivitäten anzubieten und somit den Integrationsprozess zu erleichtern. Einige der Spielerinnen aus dem Team „Phönix“ sind Musliminnen. Die derzeit stattfindende Frauenfußball-EM in England – mit österreichischer Beteiligung – ist auch bei PlayTogetherNow Gesprächsthema.

Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Norbert Steidl