Neu errichtete Zelte für die Unterbringung von Flüchtlingen am Samstag, 15. Oktober 2022 im Erstaufnahmezentrum Thalham in St. Georgen im Attergau
APA/Daniel Scharinger
APA/Daniel Scharinger
22.10.2022, 12.30 Uhr, ORF 2

„Krise der Solidarität“

„Krise der Solidarität“: Diskussion über angemessene Unterbringung von Geflüchteten in Österreich | „Feind“ im Klassenzimmer? Orthodoxer Religionsunterricht im Zeichen des Ukrainekriegs | „Feind“ im Klassenzimmer? Orthodoxer Religionsunterricht im Zeichen des Ukrainekriegs | Das brasilianische Tirol: Lokalaugenschein in Dreizehnlinden

23.10.2022, 12.30 Uhr, ORF 2
25.10.2022, 8.55 Uhr, ORF III
27.10.2022, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

„Krise der Solidarität“: Diskussion über angemessene Unterbringung von Geflüchteten in Österreich

Mehr als 70.000 Menschen haben zwischen Jänner und September 2022 in Österreich um Asyl angesucht. Sie kommen vor allem aus Afghanistan, Syrien, Indien, Pakistan und Tunesien.

Nur ein Teil von ihnen hat die Chance, hier zu bleiben, aber bis zum Abschluss eines geordneten Asylverfahrens steht auch ihnen das Recht zu, in Österreich eine gesetzlich vorgesehene „Grundversorgung“ in Anspruch zu nehmen. Doch weil die Zahlen so deutlich gestiegen sind, lässt das Innenministerium nun vermehrt Zeltlager errichten.

Genau dagegen wiederum setzen sich betroffene Bundesländer zur Wehr, die freilich selbst verpflichtet wären, Asylwerbende angemessen unterzubringen und zu versorgen. Nur zwei Bundesländer – Wien und das Burgenland – kommen derzeit ihren Verpflichtungen nach, andere haben Nachbesserungen zugesichert.

Dass hier auf dem Rücken von Asylwerbenden ein Bund-Länder-Konflikt ausgetragen wird, wenden kritische Stimmen ein. Christliche Hilfsorganisationen wie Caritas und Diakonie haben sich mit einem Sofortmaßnahmenplan an die Öffentlichkeit gewandt. In „Orientierung“-Interviews: Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser und der geschäftsführende Direktor der Caritas Wien, Klaus Schwertner.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 5 Minuten

Diskussion über angemessene Unterbringung von Geflüchteten

Das Innenministerium lässt aktuell vermehrt Zeltlager errichten. Dagegen setzen sich betroffene Bundesländer zur Wehr, die selbst verpflichtet wären, Asylwerbende angemessen unterzubringen und zu versorgen. Dass zurzeit auf dem Rücken von Asylwerbenden ein Bund-Länder-Konflikt ausgetragen wird, wenden kritische Stimmen ein. Christliche Hilfsorganisationen wie Caritas und Diakonie haben sich mit einem Sofortmaßnahmenplan an die Öffentlichkeit gewandt.

„Feind“ im Klassenzimmer? Orthodoxer Religionsunterricht im Zeichen des Ukrainekriegs

Was tun, wenn der „Feind“ im Klassenzimmer sitzt? Schon über viele Jahre hinweg gab es kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine auf ukrainischem Boden nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Halbinsel Krim durch die Russische Föderation.

Am 24. Februar dann der Überfall Russlands auf weite Teile der Ukraine, schwere Kämpfe, Angriffe, zuletzt vermehrt mit Raketen und Drohnen.

Eine Folge des Krieges: Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer haben ihre Heimat verlassen, aber auch Russen haben sich von ihrem Heimatland abgewandt. Das hat dazu geführt, dass nun in österreichischen Schulen Kinder und Jugendliche beider Nationalitäten in einem Klassenzimmer sitzen.

Ein „Bindeglied“ ist manchmal der orthodoxe Religionsunterricht. Er möchte, so der Anspruch, vermitteln und Friedensarbeit leisten. Die „Orientierung“ hat das Gymnasium Friesgasse und die Volksschule Erlaaer Straße in Wien besucht und mit Schülerinnen und Schülern, sowie dem Lehrpersonal über Herausforderungen des gemeinsamen Alltags im Angesicht des Krieges gesprochen.

Bericht: Marcus Marschalek, Mitarbeit: Lilian Rabelhofer; Länge: 6 Minuten

Orthodoxer Religionsunterricht im Zeichen des Ukraine-Kriegs

Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer haben ihre Heimat verlassen, aber auch Russen haben sich von ihrem Heimatland abgewandt. Das hat dazu geführt, dass nun in österreichischen Schulen Kinder und Jugendliche beider Nationalitäten in einem Klassenzimmer sitzen. Ein „Bindeglied“ ist manchmal der orthodoxe Religionsunterricht. Er möchte, so der Anspruch, vermitteln und Friedensarbeit leisten.

Wahlkampf in Israel: Netanjahu „buhlt“ um Stimmen ultra-orthodoxer Juden

Am 1. November stehen in Israel wieder einmal Knesset-Wahlen bevor. Bereits zum fünften Mal innerhalb von nur drei Jahren sind die Israelis aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen.

Im Endspurt des Wahlkampfs finden sich die mehr als eine Million Ultraorthodoxen des Landes im Zentrum einer heftigen politischen Kontroverse wieder: Konkret geht es um die Frage, ob ultra-orthodoxe Schulen auch Fächer wie Englisch, Naturwissenschaften oder Mathematik im Lehrplan anbieten müssen, um auch künftig in den Genuss von staatlichen Förderungen zu kommen.

Genau diese Verknüpfung fordert Yesh Atid, die Zukunftspartei des amtierenden Premierministers Jair Lapid. Oppositionsführer Benjamin Netanjahu verspricht den Ultraorthodoxen hingegen das Gegenteil: Alles soll bleiben wie es ist.

Solange ihn sein Bündnis aus rechten und religiösen Parteien zurück an die Macht bringt.

Bericht: Tim Cupal, Nikolaus Wildner; Länge: 7 Minuten

Wahlkampf in Israel

Im Endspurt des Wahlkampfs in Israel finden sich die mehr als eine Million Ultraorthodoxen des Landes im Zentrum einer heftigen politischen Kontroverse wieder: Konkret geht es um die Frage, ob ultra-orthodoxe Schulen auch Fächer wie Englisch, Naturwissenschaften oder Mathematik im Lehrplan anbieten müssen, um auch künftig in den Genuss von staatlichen Förderungen zu kommen.

Das brasilianische Tirol: Lokalaugenschein in Dreizehnlinden

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis Ende der 1930er Jahre sind Zehntausende Menschen aus dem heutigen Österreich nach Brasilien ausgewandert. Die soziale und wirtschaftliche Not in der Heimat und die Hoffnung auf ein besseres Leben waren die Hauptbeweggründe für die Auswanderung.

Mit 9.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist „Dreizehnlinden" heute die größte „österreichische" Gemeinde in Brasilien. Gegründet wurde der im Bundesstaat Santa Catarina im Süden des Landes gelegene Ort 1933 vom ehemaligen Landwirtschaftsminister Andreas Thaler aus der Tiroler Gemeinde Wildschönau.

Zwischen 1933 und 1937 sind rund 800 Österreicher, vor allem aus Tirol und Vorarlberg, nach Dreizehnlinden ausgewandert. Das Vorhaben, die Heimat Österreich mit landwirtschaftlichen Produkten aus Brasilien zu unterstützen, fand durch den „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland 1938 ein jähes Ende. Heute ist Dreizehnlinden ein beliebter Fremdenverkehrsort, der vor allem mit alpenländischem Charme punktet.

Bericht: Rainer Mostbauer, Länge: 9 Minuten

Das brasilianische Tirol: Lokalaugenschein in Dreizehnlinden

Mit 9.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist „Dreizehnlinden" heute die größte „österreichische" Gemeinde in Brasilien. Gegründet wurde der im Bundesstaat Santa Catarina im Süden des Landes gelegene Ort 1933 vom ehemaligen Landwirtschaftsminister Andreas Thaler aus der Tiroler Gemeinde Wildschönau.

Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Norbert Steidl