Papst Franziskus bei der Generalaudien auf dem Petersplatz
APA/AFP/Filippo Monteforte
APA/AFP/Filippo Monteforte
12.02.2023, 12.30 Uhr, ORF 2

Synodaler Prozess: Europäische Delegierte tagten in Prag

Synodaler Prozess: Europäische Delegierte tagten in Prag | Fuggerei: 88 Cent und drei Gebete als Miete | Armenisch-Apostolische Kirche: Mit dem Bischof auf Heimat-Besuch | Nach dem Beben: Hilfsaktionen laufen auf Hochtouren

12.2.2023, 12.30 Uhr, ORF 2
14.2.2023, 8.55 Uhr, ORF III
18.2.2023, 11.00 Uhr, ARD ALPHA

Synodaler Prozess: Europäische Delegierte tagten in Prag

Erstmals in der langen Geschichte der katholischen Kirche in Europa kamen in dieser Woche in Prag die Ortskirchen aus allen Ländern des Kontinents zusammen.

Diese „Europa-Etappe“ ist Teil des bis 2024 dauernden weltweiten „Synodalen Prozesses“, den Papst Franziskus angeordnet hat, um die Kirche zu erneuern. Delegierte aus 39 Ländern diskutierten miteinander von 5. bis 12. Februar.

Insgesamt 200 Personen vor Ort sowie 390 Online-Delegierte sollten nach mehrtätigen Beratungen ein Abschlussdokument erarbeiten. Es geht um viel: unter anderem um die Rolle der Frauen, der Laien, also um kircheninterne Angelegenheiten, aber auch um eine Botschaft nach außen.

Aus Österreich sind der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, die Innsbrucker Theologin Petra Steinmair-Pösel, der Salzburger Theologe Markus Welte und die Wiener Theologin Regina Polak angereist.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 3 Minuten

Synodaler Prozess: Europäische Delegierte tagten in Prag

Es ist ein Unterfangen mit ungewissem Ausgang, das Papst Franziskus begonnen hat: Er hat für die römisch-katholische Kirche weltweit den „synodalen Prozess“ ausgerufen. Der Anspruch klingt enorm, die Kirche soll „erneuert“ werden. In den vergangenen Tagen kamen nun in Prag Vertreter und auch einige Vertreterinnen der katholischen Kirche in Europa zusammen. Es geht um viel: Die Rolle der Frauen, der Laien, um kircheninterne Angelegenheiten also, aber auch um die Botschaft nach außen.

Dazu live im „Orientierung“-Studiogespräch: Pastoraltheologin Regina Polak, Vorständin des Instituts für Praktische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien

Im Studio: Pastoraltheologin Regina Polak

Pastoraltheologin Regina Polak, Vorständin des Instituts für Praktische Theologie an der Katholisch-Theologischen

Fuggerei: 88 Cent und drei Gebete als Miete

In der Fuggerei, der ältesten Sozialsiedlung der Welt, können Menschen für 88 Cent Kaltmiete pro Jahr wohnen – vorausgesetzt sie sind bedürftig, aus Augsburg, katholisch und beten täglich drei Gebete für den Stifter Jakob Fugger und seine Familie.

Rund 150 Bewohnerinnen und Bewohner – mehrheitlich ältere Menschen – leben in der Fuggerei. Zu den 88 Cent Miete kommen noch Betriebskosten. Seit mehr als 500 Jahren ist die Fuggerei eine Anlaufstelle für Geringverdiener und Armutsgefährdete.

Wer keiner Konfession oder einer anderen Religionsgemeinschaft angehört, hat in der Fuggerei aber keine Chance. Warum das für ihn kein ethisches Problem ist, erklärt Wolf-Dietrich Graf von Hundt, Administrator der Fuggerschen Stiftungen, der „Orientierung“.

Die Pensionistin Martha Jesse lebt seit vierzehn Jahren in der Fuggerei. Im Interview erzählt sie, wie es ist, in der 15.000 Quadratmeter großen Siedlung zu leben, die für viele ein letztes soziales Netz und zugleich eine Touristenattraktion ist.

Denn die Sozialsiedlung ist mittlerweile zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Augsburgs geworden.

Bericht: Clara Akinyosoye, Länge: 7 Minuten

Fuggerei: 88 Cent und drei Gebete als Miete

Es klingt wie ein Traum oder zumindest wie eine Verheißung. Wohnen um 88 Cent Miete und zwar pro Jahr. Wer dort – in der Fuggerei – einzieht, muss allerdings drei Mal am Tag beten. Und: Dass man katholisch ist, das ist eine der Voraussetzungen.

Armenisch-Apostolische Kirche: Mit dem Bischof auf Heimat-Besuch

Rund 7000 armenische Christinnen und Christen leben in Österreich, 3000 davon in Wien. Für sie und die armenische Diaspora in Ungarn, der Slowakei, in Tschechien und Skandinavien ist der 41-jährige Tiran Petrosyan seelsorglich verantwortlich.

Zusätzlich hat der Bischof dieses Jahr den Vorsitz des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) übernommen. Die „Orientierung“ begleitete ihn in seine ursprüngliche Heimat.

Dort war er als Jugendlicher in christlichen Jugendgruppen aktiv – zu der Zeit als Armenien noch eine Sowjetrepublik war. Tiran Petrosyan besuchte das Kloster Chor Virap an der türkischen Grenze, wo – der Erzählung nach – Gregor der Erleuchter im dritten Jahrhundert das Christentum zur Staatsreligion gemacht hatte.

Weitere Stationen von Petrosvans Besuch: Das Mahnmal für die Opfer des Genozids in Zizernagabert, „Matenadaran“ (Institut mit der ältesten christlichen Handschriftensammlung der Welt) sowie das geistliche Zentrum der Armenisch-Apostolischen Kirche Edschmiadzin.

Armenien lebt weiter im Bewusstsein der Bedrohung, im zweiten Karabach-Krieg 2020 haben mehr als 5000 junge Armenier den Tod gefunden, ein Besuch des „Heldenfriedhofs“ Jerablus („drei Hügel“) ist für den Bischof unverzichtbar.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 8 Minuten

Armenisch-Apostolische Kirche: Mit dem Bischof auf Heimat-Besuch

Er hat heuer den Vorsitz des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich übernommen: der armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan.Rund 7000 armenische Christinnen und Christen leben in Österreich, 3000 davon in Wien. Für sie und die armenische Diaspora in Ungarn, der Slowakei, in Tschechien und Skandinavien ist der 41-jährige seelsorglich verantwortlich. Klaus Ther hat Bischof Petrosyan in seine ursprüngliche Heimat begleitet: nach Armenien.

Nach dem Beben: Hilfsaktionen laufen auf Hochtouren

Spenden-Hinweis:
NACHBAR IN NOT – Erdbebenopfer Türkei und Syrien
IBAN: AT75 2011 1400 4004 4001
BIC: GIBAATWWXXX
Online-Spenden oder Erlagschein anfordern: nachbarinnot.ORF.at
A1-Spendentelefon:
0800 664 2023

Bei dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet kamen mehr als 19.000 Menschen ums Leben.

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bis zu 23 Millionen Menschen betroffen, darunter an die fünf Millionen, die als „besonders verletzlich“ gelten und daher auf unmittelbare Hilfe angewiesen sind.

Den Überlebenden fehlt es am Nötigsten, sie brauchen medizinische Versorgung. ORF und NACHBAR IN NOT haben die gemeinsame Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT – Erdbebenopfer Türkei und Syrien“ gestartet.

Bericht: Mariella Kogler, Länge: 3 Minuten

Nach dem Beben: Hilfsaktionen laufen auf Hochtouren

Das verheerende Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat vielerorts Gebiete erschüttert, für die die Situation jetzt eine große Krise in der Krise ist. Besonders schwierig sind die Hilfseinsätze in Syrien. Auch kirchliche Hilfsorganisationen haben ihre Nothilfe aufgestockt – Ordensgemeinschaften, die seit Jahren vor Ort sind, versuchen zu helfen. Etwa in Aleppo in Syrien, berichtet Mariella Kogler

Moderation: Sandra Szabo
Redaktion: Kerstin Tretina