Tod - Hoffnung

In jedem Menschenleben gibt es neben glücklichen Zeiten und frohen Stunden auch Momente der tiefen Trauer und Verzweiflung. Schon Kinder machen diese Erfahrungen und müssen lernen, damit umzugehen.

Meine erste Erfahrung mit dem Tod habe ich als kleines Kind gemacht. Morli, meine Katze, ist vor unserem Haus von einem Auto überfahren worden. Mein Vater hat die tote Katze in einen großen Papiersack gegeben. Und bis zur Entsorgung musste ich vor dem Haus den Sack bewachen.

Karl Veitschegger ist Mitarbeiter des Pastoralamts der Diözese Graz-Seckau

Das letzte Ziel in Gott

Da ist eine Frau vorbeigekommen und hat mich ahnungslos gefragt: „Kleiner Bub, was hast du denn da in dem großen Sack?“ Die Frage hat mich mitten ins Herz getroffen. Ich habe den Namen meiner Katze geflüstert und schon sind dicke Tränen über mein Gesicht gekollert. Erstmals habe ich gespürt, was es heißt, von einem geliebten Lebewesen durch den Tod getrennt zu sein. Es hat sehr weh getan.

War meine Katze jetzt für immer weg? Die Frage, ob es auch für sie einen Himmel gibt, wollten meine Eltern damals nicht beantworten. Unser Pfarrer auch nicht. Viel später habe ich in der Bibel gelesen: Alles ist durch Gott und auf ihn hin geschaffen. (vgl. Kol 1,16) – Auf IHN hin! Wenn das stimmt, haben alle Geschöpfe ihr letztes Ziel in Gott. Auch mein Morli.

Karl Veitschegger am 5. August in den „Morgengedanken“:

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