Lust

Für viele ist die Kirche ja in erster Linie die Institution mit dem erhobenen Zeigefinger, die auf jeden Fall einmal alles verbietet, was Spaß macht...

In einem alten Kirchenlied aus dem 17. Jahrhundert, das in evangelischen und katholischen Kirchen sehr gern gesungen wird, heißt es, dass wir uns auf Gott vorbereiten und einstimmen sollen „mit Andacht, Lust und Freud“.

Karl Veitschegger ist Mitarbeiter des Pastoralamts der Diözese Graz-Seckau

Die Lust, die uns zusteht

Andacht – na gut, das gehört sich; Freude – das geht auch noch. Aber Lust? Viele Menschen verbinden mit Gott, Glaube und Kirche eher Pflicht und Gebot. Manche, die sich etwas mehr darauf einlassen, vielleicht noch Freude. Aber Lust? Und doch ist die Lust eine wichtige Weggefährtin zu Gott. Freilich verlangt das Leben, soll es nicht unmenschlich und zerstörerisch werden, von uns auch Maß und Verzicht. Aber der Schöpfer hat doch auch viel Schönes und Lustvolles in unser Leben verpackt. Das dürfen, ja sollen wir entdecken und dankbar annehmen.

Gott selbst ermutigt uns dazu durch die Bibel. Im Alten Testament bei Jesus Sirach finden wir dieses Wort: „Versag dir nicht das Glück des heutigen Tages; an der Lust, die dir zusteht, geh nicht vorbei!“ (Sir 14,14) Achten wir darauf. Auch heute.

Karl Veitschegger am 7. August in den „Morgengedanken“:

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