Bis dass der Tod Euch scheidet?

Diskussionsrunde zum Thema: Katholisches Familienverständnis und Sexualmoral

Wie ein Rockstar wurde Papst Franziskus letzte Woche während seines USA-Besuches beim Weltfamilien-Treffen in Philadelphia gefeiert. Er hat die Gelegenheit genützt, um einmal mehr ein flammendes – und humorvolles – Plädoyer für die Familie zu halten. Um Themen der Familie und der katholischen Sexualmoral wird es ab kommenden Sonntag auch bei der sogenannten „Familiensynode“ im Vatikan gehen. Vermutlich etwas weniger launig wird dabei auch über die „heißen Eisen“ diskutiert werden: wiederverheiratete Geschiedene, homosexuelle Partnerschaften und Empfängnisverhütung.

Neue Chance nach der Scheidung?

Die Österreichische Bischofskonferenz wird bei dieser Synode von dem Vorarlberger Bischof und Psychotherapeuten Benno Elbs vertreten. Er diskutiert in der Sendung „Praxis – Religion und Gesellschaft“ mit Alfred Trendl, Präsident des katholischen Familienverbandes, der Theologin Veronica Schwed und Elisabeth Schaffelhofer-Garcia Marquez, Geschäftsführerin des Netzwerks Kinderrechte Österreich über Auftrag, Sendung und Funktion der Familie nach heutigem katholischem Verständnis und über umstrittene Fragen der kirchlichen Sexualmoral:

Ist das aktuelle kirchliche Ideal (unberührt in die Ehe, lebenslange Treue, keine künstliche Verhütung) heute noch lebbar oder sollte das Ideal neu definiert werden? Braucht die katholische Kirche eine Theologie des Scheiterns? Wie könnte eine „neue Chance“ nach einer Scheidung aussehen? Und: Ist die nun von Papst Franziskus vereinfachte Ehe-Annullierung ein sinnvoller Weg? Welche kirchenpolitischen Folgen könnten die Ergebnisse der vatikanischen Synode zu Familie und Sexualmoral haben? Diesen und anderen Fragen stellen sich die Mitglieder der Diskussionsrunde in PRAXIS – Religion und Gesellschaft.

Geleitet wird die Diskussion von Markus Veinfurter. Regie: Alexandra Mantler

Praxis 30.9.2015 zum Nachhören: