Hilfe in seelischer Not

Themen: Bedürftigen Zeit und Nahrung schenken; Harry Merl über sein Leben und seinen Glauben; 25 Jahre Psychosoziales Zentrum ESRA; Bibelessay von Elisabeth Birnbaum

Bedürftigen Zeit und Nahrung schenken – Das „Elisabethbrot“

In der Essensausgabe für Arme, Elisabethbrot, versorgen Sr. Paula und ihre freiwilligen Helfer täglich außer mittwochs etwa 50 - 100 Menschen mit einer Suppe, einer Hauptspeise, Nachtisch und Getränken. Das Elisabethbrot ist die älteste Armenausspeisung Wiens, sie besteht seit rund 300 Jahren und wird von der Ordensgemeinschaft der Elisabethinen betrieben.

Lebenskunst
Sonntag, 17.11.2019, 7.05 Uhr, Ö1

Die Ordensfrauen berufen sich besonders auf Elisabeth von Thüringen (1207 – 1231, gest. am 17. November), die als „Mutter der Armen“ und Patronin der - u.a. - Witwen und Waisen, Bettler, Kranken, unschuldig Verfolgten und Notleidenden heiliggesprochen worden ist. Ihr Gedenktag ist der 17. bzw. der 19. November. In ihrem Sinn schenken alle, die beim Elisabethbrot mithelfen, allen, die kommen, nicht nur Nahrung, sondern auch Zuwendung und Freundlichkeit. Maria Harmer hat sich davon überzeugt.

Der Vater der systemischen Familientherapie – Harry Merl über sein Leben und seinen Glauben

Fünf Kinder, achtzehn Enkel und sechs Urenkel hat der Psychiater Harry Merl heute und das ist eigentlich ein Wunder. Denn er selbst hat als eines der ganz wenigen jüdischen Kinder die Schreckensherrschaft der Nazis überlebt. Sieben Jahre lang mussten er und seine Familie in einem Kohlenkeller in Wien leben, nachdem sie ihre Namen auf einer Deportationsliste für das KZ Auschwitz gefunden hatten. Bis zuletzt hatten fanatische SS-Männer jedes Haus nach versteckten Juden abgesucht, doch die Merls hatten großes Glück. Sie wurden im April 1945 von Rotarmisten befreit.

Diese Erfahrung eines neu geschenkten Lebens hat den 1934 in Wien geborenen Harry Merl dazu gebracht, Medizin zu studieren und Psychoanalytiker zu werden. Ab 1968 entwickelt er - vielen Anfeindungen zum Trotz - die systemische Familientherapie und baut das Institut für Familientherapie auf. So wird Merl zum Vater der systemischen Familientherapie in Österreich.

Harry Merl ist zur „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ (Mormonen) konvertiert und lebt heute mit seiner Ehefrau in Oberösterreich, wo ihn Johannes Kaup getroffen hat.

Hilfe in seelischer Not - Das psychosoziale Zentrum ESRA wird 25

Esra ist das hebräische Wort für „Hilfe“ - und diese Hilfe hat in Wien seit 1994 eine konkrete Adresse: das psychosoziale Zentrum ESRA.

Ursprünglich waren die Klientinnen und Klienten vor allem Überlebende der Shoah und ihre Angehörigen, doch in den vergangenen Jahren hat sich die Zielgruppe des Trauma-Kompetenzzentrums auf Flüchtlinge unterschiedlichster Herkunft und Religion sowie andere Hilfsbedürftige erweitert. Tausenden Menschen konnte das multi-professionelle Team, das ganz unterschiedliche Leistungen unter einem Dach in der Tempelgasse im 2. Wiener Gemeindebezirk anbietet, bereits helfen. Maria Harmer hat das Kompetenzzentrum aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens besucht.

Bibelessay zu Maleachi 3,19-20 - Wechselbad der Gefühle

Es geht um jenen Tag, an dem – gemäß jüdischem und christlichem Glauben – der Messias kommt, bzw. wiederkommt: Brennend heiß soll er sein, nach den Worten des alttestamentlichen Propheten Maleachi, und die Ungläubigen werde er vernichten. Den Gottesfürchtigen aber wird Gerechtigkeit und Heilung versprochen und unbändige Freude. Gnadenlose Strafe und überreiche Belohnung also sind Inhalt jener Stelle, die am sogenannten 33. Sonntag im Jahreskreis in den römisch-katholischen Messfeiern als erste Lesung auf dem Programm steht. Gedanken dazu hat für LEBENSKUNST Elisabeth Birnbaum formuliert. Die katholische Theologin ist Direktorin des Österreichischen katholischen Bibelwerks.

Bibelessay zu Maleachi 3,19-20

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 17.11.2019 zum Nachhören (bis 16.11.2020):

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