„Die stolzen Erben des Heiligen Sava“

Ein Besuch bei der serbisch-orthodoxen Kirche Österreichs: Schätzungen gehen davon aus, dass rund 500.000 orthodoxe Christinnen und Christen in Österreich leben, die größte orthodoxe Kirche ist die serbisch-orthodoxe mit mehr als 300.000 Gläubigen, Tendenz weiterhin steigend.

Seit dem Erlass des sogenannten Orthodoxengesetzes von 1967 ist die serbisch-orthodoxe Kirche als Teil der orthodoxen Kirche in Österreich staatlich anerkannt, ihre Mitglieder berufen sich auch hierzulande u.a. auf den „apostelgleichen“ Heiligen Sava I. (1174 – 1236).

Die serbisch-orthodoxe Diözese in Österreich-Schweiz (inklusive Italien und Malta) hat auf dem Gebiet von Österreich 18 Kirchen, von denen drei in Wien zu finden sind, und 21 Priester. Der zuständige Bischof ist der gebürtige Deutsche Andrej Ćilerdžić. Die Diözese unterliegt kirchenrechtlich dem Patriarchat von Belgrad.

Memo
Montag, 6.1.2020, 19.05 Uhr, Ö1

Heiliger Abend der orthodoxen Kirche

Die Geschichte Österreichs mit dem – laut Eigenbezeichnung – serbischen Volk reicht weit zurück. Schon als 1683 die Osmanen vor Wien zurückgeschlagen wurden, sollen aus Ungarn stammende Serben auf Seiten der Österreicher gekämpft haben. Die Lage der Serbisch-Orthodoxen war in der römisch-katholisch geprägten Donaumonarchie aber über die Jahrhunderte hinweg oftmals heikel. Stolz heftet sich die serbische Community aber auf die Fahnen, nie in der katholischen Kirche aufgegangen zu sein und sich ihren nationalen Zusammenhalt immer bewahrt zu haben.

Die älteste serbische Kirche findet sich in Wien, im dritten Bezirk, und wurde 1893 feierlich eingeweiht. Sie ist dem heiligen Sava, dem wohl wichtigsten serbischen Heiligen, gewidmet. 1974 wurde im 17. Wiener Bezirk ein Pfarr-, Sozial- und Kulturzentrum für die damaligen serbischen Migrant/innen geschaffen, die als Gastarbeiter/innen nach Österreich gekommen waren. Mittlerweile leben diese Familien hierzulande in dritter oder vierter Generation, viele der Nachkommen besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft. In den letzten Jahren und Jahrzehnten gab es auch einen erhöhten Zuzug von Studierenden und Fachkräften aus Belgrad, heißt es aus der serbischen Community. Mit ein wenig Sorge verfolgt man derzeit auch die Entwicklungen innerhalb der orthodoxen Kirche, die ob der Spannungen zwischen dem Moskauer Patriarchat und dem Konstantinopler Patriarchat immer noch vor einer Zerreißprobe steht.

Ein Besuch bei den Erben des Heiligen Sava von Serbien in Wien und Graz – am Abend des sogenannten Dreikönigstags, 6. Jänner, der in der serbisch-orthodoxen Kirche der Heilige Abend ist.

Gestaltung: Kerstin Tretina

Memo 6.1.2020 zum Nachhören (bis 5.1.2021):

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