Mose und Aaron

In einer Situation keinen Ausweg zu sehen – diese Erfahrung kennen wohl alle. Und: Sie ist so alt wie die Menschheit.

Morgengedanken 10.2.2020 zum Nachhören (bis 9.2.2021)

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Die Geschichte schlechthin des Volkes Israel, ist die Geschichte des Exodus. Das kleine Volk Israel, das in Ägypten unter der Versklavung durch den Pharao zutiefst leidet, wird von Gott heraus- und ins Gelobte Land hineingeführt. Diese Geschichte ist das zentrale Glaubensbekenntnis des Volkes Israel. Mose spielt dabei eine wichtige Rolle. Gott beruft ihn zum Anführer des Volkes. Damit tut sich Mose ziemlich schwer. Gott gibt ihm Aaron als Hilfe zur Seite. Gemeinsam führen sie das Volk aus der Versklavung in die Freiheit.

Dietmar Stipsits
ist Pfarrer im Seelsorgeraum Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf

Äußere und innere Gefangenschaft

Wenn diese Geschichte die wichtigste Erfahrung des Volkes Israel mit ihrem Gott ist, dann erkenne ich in dieser Exoduserzählung, was ich im Psalm 18,20 lese: „Du führtest mich hinaus ins Weite“. Aus der Enge des Frondienstes führt Gott sein Volk in die Weite, ins Gelobte Land.

Was knechtet mich? Was hält mich in meinem Leben gefangen? Worunter leide ich? Was engt mich und mein Leben ein? Die Exodus-Geschichte sagt mir: Gott möchte mich nicht als seinen Sklaven, er unterdrückt mich nicht, sondern will mich als freien Menschen. Ja, du, Gott, führst auch mich ins Weite!