Geliebtes Amazonien

Themen: Das Papstschreiben zur Amazonien-Synode; Europäische Musliminnen und Muslime; Menschenhandel

Umwelt - Indigene - Zölibat

Was steht im seit Wochen erwarteten Synoden-Papier von Papst Franziskus? Unter dem Titel „Querida Amazonia“ - „Geliebtes Amazonien“ präsentiert der Vatikan am Mittwoch, 12. Februar, das postsynodale Schreiben des Papstes zur Amazonien-Synode, die vergangenen Oktober in Rom stattgefunden hat. Neben dem Schutz des Regenwaldes, der auch die grüne Lunge der Erde genannt wird, ging es um die Rechte der indigenen Völker und um ihre Anerkennung in der römisch-katholischen Kirche, die sich etwa in der Liturgie niederschlagen könnte.

Praxis
Mittwoch, 12.2.2020, 16.05 Uhr, Ö1

Wiederholt hat Papst Franziskus die Verachtung indigener Traditionen durch ultrakonservative Kreise auch in der katholischen Kirche kritisiert. Vor allem aber wird mit Spannung erwartet, was Papst Franziskus über die viel diskutierte Lockerung des Pflichtzölibats angesichts der kaum vorhandenen Priester für die Bevölkerung im Regenwald schreibt. PRAXIS erwartet eine erste Einschätzung im Gespräch mit ORF-Rom-Korrespondentin Katharina Wagner.

Europäische Musliminnen und Muslime: Wer sind sie wirklich?

Wer sind „die“ Musliminnen und Muslime Österreichs bzw. Europas? Wie sehen ihre Lebenswelten aus und welche Beiträge leisten sie in den unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft? Studien über den Islam, seine Strömungen und muslimische Communities gibt es mittlerweile einige, immer wieder sorgen sie auch für große Aufregung in der Öffentlichkeit. Das Interesse scheint groß zu sein, oftmals bleiben aber nur reißerische Schlagzeilen und verkürzte Schlüsse hängen. Eine neue Forschungsstelle, angesiedelt an der Sigmund-Freud-Privat-Universität in Wien, möchte dieses weite Forschungsfeld nun interdisziplinär beackern - um ein differenziertes Verständnis von Musliminnen und Muslimen zu fördern, wie es heißt. Mit muslimischen Forschenden soll zwischen Außen- und islamischer Innenperspektive vermittelt werden. - Gestaltung: Kerstin Tretina

Der Handel mit der „Ware“ Mensch

Sklaverei und Menschenhandel sind offiziell längst abgeschafft, immer noch jedoch sind sie ein Milliardengeschäft: Nach Angaben des Global Slavery Index sind allein auf dem afrikanischen Kontinent schätzungsweise mehr als neun Millionen Menschen davon betroffen.

Papst Franziskus hat darum 2015 den 8. Februar zum „Internationalen Tag des Gebets und der Reflexion gegen Menschenhandel“ ausgerufen. Eines der Länder, in dem der Menschenhandel regelrecht boomt, ist das ostafrikanische Kenia.

Die Hilfsorganisation HAART („Awareness Against Human Trafficking“) sensibilisiert in den Slums von Nairobi Jugendliche für die Gefahren, die ihnen durch Menschenhändler drohen und unterstützt Opfer bei der Aufarbeitung ihrer Traumata und vor Gericht. Sophie Otiende engagiert sich seit vielen Jahren bei HAART - trotz unverhohlener Drohungen von kriminellen Banden, die vor allem Handel mit Zwangsprostituierten betreiben. Otiende hat Menschenhandel am eigenen Leib erlebt: Als 13-jähriges Mädchen wurde sie von Verwandten als Arbeitssklavin missbraucht. Alexandra Mantler hat HAART auf Teileinladung der Dreikönigsaktion in Kenia besucht.

Moderation: Judith Fürst

Praxis 12.2.2020 zum Nachhören (bis 11.2.2021):

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