Muttersprache

Für Bernhard Loss wird es außerhalb seines Heimatlandes Vorarlberg schwierig mit seiner Muttersprache.

Morgengedanken 21.2.2020 zum Nachhören (bis 20.2.2021):

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Was ist Ihre Sprache? Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Irisch, Italienisch, Kroatisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch, Ungarisch?

Bernhard Loss
ist Kirchenmusikreferent der Diözese Feldkirch in Vorarlberg

Wunder des Verstehens

Das sind die 24 Amtssprachen der EU, eine kleine Auswahl der weltweit ungefähr 6500 Sprachen. Ist Ihre Sprache dabei, die für Sie die Muttersprache ist, die Sprache, die sie angeben, wenn nach Ihrer Sprache gefragt wird? Wahrscheinlich ist die Sprache, die Sie als Muttersprache angeben, nicht die Sprache Ihrer Mutter. Es wird Ihnen vielleicht ähnlich gehen wie mir: Meine Muttersprache ist Deutsch, die Sprache meiner Mutter unterscheidet sich aber stark vom allgemein verständlichen Hochdeutsch: Ihr Vorarlberger Dialekt war und ist für nicht aus dem alemannischen Sprachraum stammende Personen auch mit deutscher Muttersprache wohl nur schwer verständlich. Für mich ist bis heute die Sprache der Mutter die eigentliche Muttersprache. Hochdeutsch ist mein Festtagsgewand, in dem ich mich förmlicher fühle und verhalte.

Heute ist der Internationale Tag der Muttersprache, gleichzeitig Tag der kulturellen Vielfalt. Wie geht es Ihnen, wenn sie im Bus, im Zug, in der Schule, am Arbeitsplatz, beim Ausgehen andere Sprachen hören? Die Muttersprache Jesu war Aramäisch – er sprach und verstand wahrscheinlich kein Griechisch und kein Latein. Und doch ist das Neue Testament in Griechisch geschrieben, damit es viele verstehen. Und so ist auch das Pfingstwunder ein Wunder des Verstehens: Alle verstanden einander trotz verschiedener Sprachen. Ein guter Geist des Verstehens in vielen Sprachen und kultureller Vielfalt.