„Leben in Klausur“

Eine spirituelle Gebrauchsanweisung für Zeiten der Isolation: Es sind noch keine zwei Monate her, da haben wir die Corona-Krise als ein rein chinesisches Problem wahrgenommen.

Kopfschüttelnd und mitleidig staunend sah man Berichte von einer ganzen Region, die Millionen von Menschen völlig vom Rest des Landes abschottete, das wirtschaftliche und öffentliche Leben total herunterfuhr und den Kontakt zu allen Menschen verbot, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben.

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Samstag, 18.4.2020, 19.05 Uhr, Ö1

Es war, wie wenn uns Nachrichten aus einer dystopischen Zukunft erreichten, die aber mit uns und unserem freien Lebensstil nichts zu tun haben. Und plötzlich war alles anders. Das Virus erreichte durch internationale Mobilität in Windeseile zunächst Europa und mittlerweile alle Weltgegenden. Die Staaten schließen ihre Grenzen und isolieren ihre Bürgerinnen und Bürger, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen und Menschenleben zu retten. Die Welt steht seitdem Kopf und fast alles steht still. Die meisten von uns sind nun dazu verpflichtet, wochenlang an einem Ort mit den immer gleichen Menschen zu verbringen.

Ordensleute haben seit 1500 Jahren Erfahrungen mit exakt dieser Situation, wenn auch ohne Virus und Todesgefahr. Aber sie leben tagein tagaus mit ihren Mitschwestern und –brüdern in Klausur auf engstem Raum. Die bekannten Ordensleute, die Salvatorianerin Melanie Wolfers, die Benediktiner Anselm Grün und David Steindl-Rast teilen das Schicksal der Quarantäne und haben sich Gedanken darüber gemacht, wie Zusammenleben für Familien, Singles und Wohngemeinschaften in Zeiten von „social distancing“ funktionieren kann, welche Möglichkeiten das eingeschränkte Leben bieten kann und was wirklich in dieser Zeit wichtig ist.

Gestaltung: Johannes Kaup und Kerstin Tretina

Logos 18.4.2020 zum Nachhören (bis 17.4.2021):

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