Women of Colour

Themen: Feminismus aus Afrika, Asien und Lateinamerika; Diskussion um Leihmutterschaft; Klöster und die Corona-Krise

Feminismus aus Afrika, Asien und Lateinamerika

Ein Thema, das derzeit nicht nur die USA erschüttert: Rassismus, strukturelle und physische Gewalt gegen People of Colour. Die Bilder von dem brutalen Polizeieinsatz, bei dem ein weißer Polizist den Afroamerikaner George Floyd umgebracht hat, haben viele Menschen in den USA auf die Straßen getrieben. Präsident Donald Trump posiert mit einer Bibel vor der nahe gelegenen St. John’s-Kirche für Pressefotos, zahlreiche Kirchenführerinnen und Kirchenführer verschiedener Konfessionen haben sich empört gezeigt:

Praxis
Mittwoch, 3.6.2020, 16.05 Uhr, Ö1

Es gelte Solidarität mit jenen zu zeigen, die sich für einen Wandel des Systems, für Gerechtigkeit und gegen Polizeigewalt einsetzen, meint etwa Mariann Edgar Budde, Bischöfin der Episkopalkirche. Wo stehen wir? Eine Frage, die sich für Religionsgemeinschaften immer wieder neu und unterschiedlich stellt. Beim Thema Rassismus ebenso wie beim Thema Feminismus. Vor allem den monotheistischen Religionen wird oft eine grundlegend patriarchale Ausrichtung nachgesagt. Feminismus wird seinem Ursprung nach in Europa und Nordamerika verortet und in Zusammenhang mit Aufklärung und Säkularisierung gesehen. Der aus den USA kommende sogenannte „Schwarze Feminismus“ nimmt eine besondere Stellung ein, wird aber hierzulande kaum rezipiert, ebenso wie andere feministische Bewegungen und Theorien im Kontext von Religion aus anderen Teilen der Welt. Nun möchte ein neues Buch mit dem Titel „Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika“ die Perspektive weiten. - Gestaltung: Lise Abid

Ein Bauch zur Miete? – Diskussion um Leihmutterschaft neu entbrannt

Die meisten Eltern der Babys, die in einem Kiewer Schlafsaal auf Abholung warten, leben in Frankreich, Australien, China, Spanien und den USA. Ausgetragen wurden die Kinder von ukrainischen Leihmüttern. Für viele Paare ist das oft die einzige Chance, ihren Kinderwunsch zu erfüllen - sagen die einen. Leihmutterschaft beutet Frauen in armen Ländern aus und macht Kinder zur Ware - kritisieren die anderen.

Spätestens seit dem vierminütigen Video einer kommerziellen Leihmutterschaftsfirma in Kiew von den weinenden Säuglingen in der Ukraine, die nun wegen der Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht abgeholt werden können, ist das Thema Leihmutterschaft wieder in den Fokus gerückt. Auch in Österreich - wo Leihmutterschaft gesetzlich verboten ist und österreichische Paare daher ins Ausland ausweichen. Maria Harmer hat mit Kritikerinnen und Befürwortern gesprochen.

Mit Maske an der Klosterpforte

Die katholischen Klöster und die Corona-Krise: Einige haben ihre Tore weitgehend geschlossen, andere Ordensgemeinschaften arbeiten an „Vorderster Front“ und kommen als Schulträger in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen oder mit Patienten und Patientinnen im Ordensspital. Und das, obwohl ein großer Teil der Ordensfrauen und -männer aufgrund ihres Alters der sogenannten Risikogruppe angehört. Wie fühlt es sich an, Teil der Risikogruppe zu sein? Und wie erlebt man die Isolation im Kloster? Lena Göbl hat bei der Provinzoberin der Schulschwestern in Wien und dem Prior im Benediktinerstift Melk nachgefragt.

Moderation: Alexandra Mantler

Praxis 3.6.2020 zum Nachhören (bis 2.6.2021):

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Mehr dazu:

US-Bischöfin empört über Trumps Auftritt mit Bibel
(religion.ORF.at/KAP/KNA; 2.6.2020)

Buchhinweise:

  • Anke Graneß, Martina Kopf, Magdalena Kraus, „Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika“, Verlag UTB
  • Angelika Walser, „Ein Kind um jeden Preis? Unerfüllter Kinderwunsch und künstliche Befruchtung. Eine Orientierung“, Tyrolia Verlag
  • Eva Maria Bachinger, „Kind auf Bestellung. Ein Plädoyer für klare Grenzen“, Deuticke Verlag

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