Lombardi dementiert Bericht über neue Verdächtige

Der Vatikan-Sprecher weist Berichte über drei weitere Verdächtige in der „Vatileaks“-Affäre entschieden zurück.

Lombardi bei PK

Foto: EPA/MASSIMO PERCOSSI

Vatikan-Sprecher Federico Lombardi

Der Vatikan dementiert, dass in der Enthüllungsaffäre des Vatikans Ermittlungen gegen drei enge Mitarbeiter des Papstes aufgenommen worden seien, wie die römische Tageszeitung „La Repubblica“ (Montag-Ausgabe) berichtete.

Der Artikel der Tageszeitung, wonach Ermittlungen gegen die Papst-Beraterin Ingrid Stampa, die seit Jahren dessen Bücher redigiert, den italienischen Kardinal Paolo Sardi und den deutschen Bischof Josef Clemens laufen, bezeichnete Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am heutigen Montag als vollkommen haltlos.

Falsche Behauptungen

Der Vatikan-Korrespondent von „La Repubblica“ wiederhole im Wesentlichen den Inhalt eines jüngst erschienenen Artikels der deutschen Tageszeitung „Die Welt“. Es sei „unverantwortlich“, ohne einen Beweis konkrete Namen zu nennen. Man soll dem Beitrag keinen Glauben schenken, so Lombardi. Zudem gebe es sachliche Fehler. So sei die Behauptung der Zeitung falsch, der Papst haben seinem früheren Privatsekretär in einem Brief abrupt die zuvor üblichen Essenseinladungen abgesagt.

Zeitung bleibt Quellen schuldig

Der Artikel von „La Repubblica“ stellt - ebenso wie „Die Welt“ - einen Zusammenhang zwischen der Vatileaks-Affäre und persönlichen Animositäten zwischen dem päpstlichen Privatsekretär Georg Gänswein und den drei anderen Vertrauten des Papstes her. Als mögliches Motiv nennt „La Repubblica“ Neid und Missgunst.

Die drei Genannten würden Gänswein nach Darstellung von „La Reppublica“ verübeln, dass er sie vom Papst fernhalte und sie ihren Einfluss auf Benedikt XVI. eingebüßt hätten. Die Zeitung spricht von einem „Kampf unter Deutschen“. Einen Beleg oder eine namentlich genannte Quelle für ihre These führt die Zeitung nicht an.

Befragt, aber nicht verdächtigt

„Die Tatsache, dass die Kommission, die im Fall ermittelt, einige Personen befragt hat, bezeugt keineswegs, dass sie auch verdächtigt werden. Es ist logisch, dass die drei Mitarbeiter des Papstes befragt werden, doch das bedeutet nicht, dass sie mitverantwortlich sind“, erklärte Lombardi. Die von „La Repubblica“ zitierten Personen seien drei ehrwürdige Menschen, die Respekt verdienen, sagte der Pressesprecher.

(APA/KAP)