Vorarlberg: Kirche gegen Down-Syndrom-Bluttest

„Rasterfahndung nach Leben mit Behinderung“ nennt der Feldkircher Diözesanadministrator Benno Elbs den Test.

Die katholische Kirche Vorarlberg kritisiert den umstrittenen vorgeburtlichen Bluttest auf das Down-Syndrom, der seit kurzem auch in Österreich auf dem Markt ist. Diese „bedauerliche“ Entwicklung in der Pränataldiagnostik komme einer „Rasterfahndung“ nach Leben mit Behinderung gleich, das nicht unseren Idealvorstellungen entspreche, so der Feldkircher Diözesanadministrator Benno Elbs am Donnerstag in einer Aussendung.

„Leben ist immer Geschenk Gottes“

Trisomie 21 sei keine therapierbare Krankheit, sondern eine genetische Konstellation, welche „ganz besondere Menschen“ hervorbringe, die er und die betroffenen Eltern vielfach als Geschenk erlebten. Weil in 90 Prozent der diagnostizierten Fälle ein Abbruch erfolge, befürchtete Elbs auch gesellschaftliche Veränderungen. „Paare werden sich womöglich vor der Gesellschaft erklären müssen, warum sie zum Beispiel einem Kind mit Behinderung das Leben geschenkt haben“, so der Diözesan-Administrator.

Die Stigmatisierung von Menschen mit einer genetischen Auffälligkeit könnte „in die gleiche Sackgasse führen, wie dies am Ende menschlichen Lebens der Fall“ sei. Die Entwicklungen brächten Menschen zunehmend dahin, dass sie sich „für eine bestimmte Eigenart oder Phase ihrer Existenz rechtfertigen“ müssten. „So weit darf es nicht kommen. Menschliches Leben ist vom Anfang bis zum Ende immer ein Geschenk Gottes“, so Elbs. Die Art und Weise, wie man mit den Schwächsten in einer Gemeinschaft umgehe, bilde die Visitenkarte unserer Gesellschaft, sagte er.

APA