Berlin: Interreligiöses Gotteshaus nimmt Gestalt an
Der Architektenwettbewerb für Berlins erstes interreligiöses Gotteshaus ist entschieden. Der erste Preis ging an das Berliner Büro Kühn Malvezzi, wie die Evangelische Kirchengemeinde Sankt Petri-Sankt Marien bekannt gab. Das „Bet- und Lehrhaus am Petriplatz“ wird getrennte Gebetsräume für Juden, Christen und Muslime und einen gemeinsamen Raum der Begegnung enthalten. Der dreistufige Bau in kubischen Formen soll im Stadtzentrum an der Ecke Breite Straße/Gertraudenstraße entstehen.
© Michel Koczy / Bet- und Lehrhaus Petriplatz Berlin e.V.
Finanzierung noch nicht gesichert
Wenn die Finanzierung gesichert sei, werde der Entwurf auch umgesetzt, erklärte die Kirchengemeinde auf Nachfrage. Träger des Projekts sind außer der Evangelischen Kirchengemeinde Sankt Petri-Sankt Marien auch die Jüdische Gemeinde, das Rabbiner ausbildende Abraham-Geiger-Kolleg und das muslimische „Forum für Interkulturellen Dialog“.
An dem Wettbewerb hatten sich 38 Architektenbüros aus aller Welt beteiligt. Dem Preisgericht unter Vorsitz des renommierten Architekten Hans Kollhoff (Zürich) gehörten unter anderen Berlins Kulturstaatssekretär Andre Schmitz und Senatsbaudirektorin Regina Lüscher sowie Vertreter der drei Religionen an. Die Entscheidung der Jury fiel einstimmig.
Sakralbau „in zeitgenössischer Architektur“
Der Bau soll an der Stelle der früheren evangelischen Sankt-Petri-Kirche entstehen. Die DDR-Regierung hatte die Ruine des Gotteshauses nach dessen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1964 beseitigen lassen. Anders als bestehende multireligiös genutzte Gebetsräume etwa in Flughäfen soll das Gotteshaus von außen als Sakralbau „in zeitgenössischer Architektur“ erkennbar sein.
(KAP)