Louvre hat neue Islam-Abteilung

Der französische Staatspräsident Francois Hollande eröffnete Dienstag die neue Abteilung im meistbesuchten Museum der Welt und verurteilte dabei die Schändung der Mausoleen in Timbuktu.

„Die islamischen Zivilisationen sind älter, lebendiger und toleranter als jene, die heute in ihrem Namen reden“, sagte der Staatspräsident Hollande bei der Eröffnung der neuen Islam-Abteilung im Louvre. Überall dort, wo Kulturgut geplündert werde, sei Frankreich zur Stelle, um gegen Gruppen zu kämpfen, die von der „grundlosen Dummheit“ angetrieben werden, die jede Zivilisation verwundbar mache, erklärte er weiter.

Im Juli hatten Islamisten mit der Zerstörung jahrhundertealter Gebäude in der malischen Wüstenstadt Timbuktu weltweit für Entsetzen gesorgt. Nach Ansicht der Islamisten verstößt die Verehrung von Heiligen gegen den Islam, der den Gläubigen gebiete, allein Allah zu verehren. Sie lehnen es außerdem ab, dass die Stätten zum Weltkulturerbe gehören und betrachten dies als Einmischung des Auslands.

Teure Schätze

Auf 3.000 Quadratmetern werden in der neuen Islam-Abteilung im Louvre rund 3.000 Kunstwerke ausgestellt. Die Kosten für die neuen, unter einem spektakulären Glasdach liegenden Säle betrugen 98,5 Millionen Euro. Sie sind für die Öffentlichkeit ab 22. September geöffnet.

Frankreichs Präsident Francois Hollande in der Islam-Abteilung des Louvre

Reuters/Gonzalo Fuentes

Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande in der Islam-Abteilung des Louvre

Mit 31 Millionen Euro wurde das Projekt vom französischen Staat finanziert. Viel Geld steuerten Mäzene bei: 26 Millionen Euro stammen von Staaten wie Marokko, dem Emirat Kuwait, dem Sultanat Oman und aus Aserbaidschan. Rund 30 Millionen Euro kamen von privaten Spendern, darunter Unternehmen und Stiftungen. Allein die Stiftung des saudischen Prinzen Al-Walid bin Talal spendete 17 Millionen. Die restlichen 11,5 Millionen kommen aus den Kassen des Louvre.

APA/dpa