Küberl: Bildung ist „Schutzmantel gegen Armut“

Caritas-Präsident Franz Küberl hat am Freitag einen vom Integrationsstaatssekretariat angekündigten Ausbau der Förderungen für die landesweiten Lerncafes der Caritas begrüßt.

Das österreichische Schulsystem sei „in seiner jetzigen Form nicht in der Lage, benachteiligte Kinder entsprechend zu fördern“, mahnte der Caritas-Chef in der Aussendung. Die Lerncafés seien eine konkrete Antwort auf soziale Benachteiligung und ermöglichten vielen Kindern den Einstieg in eine bessere Zukunft.

In den Caritas-Lerncafes erhalten Kinder gezielte Hilfestellung bei den Hausaufgaben und der Vorbereitung auf Schularbeiten und Tests. Gleichzeitig geht es den hauptberuflichen und freiwilligen Mitarbeitern auch darum, den Kindern Freude am Lernen zu vermitteln und ihre Deutschkenntnisse zu stärken.

Kinder „auf die Bildungsreise“ mitnehmen

Das Erfolgsprojekt entwickelte die Caritas Steiermark, die 2007 in Graz das erste Lerncafe eröffnete. Im Zuge einer Kooperation mit dem Integrationsstaatssekretariat sowie durch die Hilfe privater Sponsoren wurden seit 2011 im ganzen Land Lerncafés eingerichtet. Bis Jahresende 2012 soll es 25 Standorte geben.

„Alle Kinder sollen mit auf die Bildungsreise genommen werden“, betonte Küberl. Viele Eltern könnten sich Nachhilfestunden nicht leisten, was die frühe soziale Selektion im Bildungswesen verstärke. „Die Lerncafés unterstützen bildungsbenachteiligte Kinder mit und ohne Migrationshintergrund, deren Eltern sich ein solches Angebot nicht leisten können.“

Küberl erneuerte auch die Caritas-Forderung nach einer umfassenden Schulreform hin zu einem inklusiven Schulsystem, das die Talente aller Kinder bestmöglich fördere. Notwendig seien dazu der Ausbau ganzheitlicher und ganztägiger Schulformen, wesentlich mehr Förder- und Kleingruppenunterricht sowie sozialarbeiterische Betreuung an den Schulen.

KAP

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