Neuer „Missionseifer“ und neue Medien

Neuen Missionseifer und den Einsatz neuer Medien bei der Vermittlung des Glaubens forderte Papst Benedikt XVI. am Sonntag zum Ende der Bischofssynode.

Drei Wochen lang suchten katholische Bischöfe aus aller Welt nach modernen Wegen der Glaubensvermittlung in einer gottferneren Zeit. Der Papst ermutigt sie zu einem neuen Missionseifer. Die Bischofssynode zum Thema Neuevangelisierung, mit 262 Bischöfen die bislang größte Synode, war am Sonntagvormittag mit einer feierlichen Messe im Petersdom zu Ende gegangen.

Feuer Gottes anfachen

Es sei dringlich, Christus dort neu zu verkünden, wo das Licht des Glaubens schwach geworden sei und das Feuer Gottes wieder angefacht werden müsse. Die Synode habe deutlich gemacht, wie schön es sei, Kirche zu sein, und zwar gerade heute in dieser Welt und inmitten dieser Menschheit mit ihren Mühen und Hoffnungen.

Papst Benedikt XVI.

dpa/Armin Weigel

Papst Benedikt XVI.

Das sagte der Papst am Sonntag im Petersdom zum Ende der dreiwöchigen Bischofssynode zur Stärkung und Vermittlung des Glaubens in heutiger Zeit. Als bedeutsam bezeichnete Benedikt XVI. auch das zeitliche Zusammentreffen dieser Synode mit dem 50. Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) und mit dem soeben eröffneten „Jahr des Glaubens“. Dadurch werde deutlich, dass Neuevangelisierung keine neue heutige Erfindung sei.

Nicht entmutigen lassen

Es handele sich vielmehr um eine Dynamik, die bereits vor 50 Jahren deutlich gemacht habe, dass auch die traditionell christlichen Länder „Missionsländer“ seien, die eine neue Verkündigung des Evangeliums brauchten, so der Papst. Benedikt wies vor den versammelten Bischöfen ausdrücklich auch auf kreative neue Ausdrucksweisen und Methoden hin, „um die Menschen zu erreichen, die sich entfernt haben oder auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und damit letztlich nach Gott sind“. Es gehe um die Gebiete alter christlicher Tradition, in denen Menschen den Glauben und damit einen Schatz verloren hätten.

Sendungshinweis:

„Religion aktuell“ am 29. Oktober 2012 um 18:55 Uhr mit einem Synodenrückblick.

Auch zum Nachhören unter „7 Tage Ö1“ auf der -Ö1 Homepage.

Zudem warteten aber etwa in Afrika, Asien und Ozeanien viele darauf, das Evangelium erst kennenzulernen. Die Kirche habe die Aufgabe, die Heilsbotschaft denen zu verkünden, denen Christus noch unbekannt sei. In einer „Botschaft an das Volk Gottes“ setzt sich die Synode dafür ein, die Herausforderungen der Kirche in der heutigen Zeit zu sehen, ohne sich auf das Negative zu beschränken. Konkret fordert die Synode zum Einsatz neuer Medien und Kommunikationswege bei der Vermittlung des Glaubens auf.

In Europa dürften die gegenwärtigen Glaubensprobleme jedenfalls die Christen nicht entmutigen, sie sollten sie vielmehr zu einem immer größeren Einsatz anspornen. Die Synode sei ein großartiger Moment kirchlicher Gemeinschaft gewesen, betonte der Papst vor mehreren Zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz. Die ganze Weltkirche sei vertreten gewesen, und das Treffen werde bestimmt seine Früchte bringen.

APA/dpa/KAP