Namensliste zu kreuz.net aufgetaucht

Ein deutscher Verlag hat der Staatsanwaltschaft Berlin am Dienstag eine Liste mit den Namen von fünf Kirchenmitarbeitern übergeben, die enge Verbindungen zu kreuz.net haben sollen.

Bei dem Verlag handelt es sich um den auf homosexuelle Inhalte spezialisierten Berliner Bruno-Gmünder-Verlag. Eine Person lebe in Deutschland, drei in Österreich, eine in der Schweiz, berichtete Spiegel Online laut Kathpress unter Berufung auf den Berliner katholischen Theologen und Journalisten David Berger, der auf eigene Faust nach den Hintermännern des Portals fahndet. Alle fünf seien Mitarbeiter der katholischen Kirche.

Der Verlag hatte zuvor 15.000 Euro Belohnung für Hinweise auf die Betreiber von kreuz.net ausgesetzt. Laut Spiegel Online gingen über 600 E-Mails beim Verlag ein, von denen 90 Prozent unbrauchbar gewesen sein sollen, der Rest aber offenbar hilfreich.

Hetze gegen Protestanten und Homosexuelle

Die Österreichische sowie die Deutsche Bischofkonferenz (DBK) hatten sich von der Website distanziert, die sich selbst als katholisch bezeichnet. DBK-Sekretär P. Hans Langendörfer hatte dem deutschen Grünen-Politiker Volker Beck geschrieben: „Es muss unser gemeinsames Ziel sein, diesem Portal ein rasches Ende zu bereiten.“ DBK-Sprecher Matthias Kopp betonte unterdessen, dass die DBK auf eigene Initiative Kontakt mit einzelnen Diözesen aufnehme, wenn in Verbindung mit kreuz.net Namen von Personen im kirchlichen Dienst auffielen.

Die kreuz.net-Betreiber bezeichnen sich als „Initiative einer internationalen privaten Gruppe von Katholiken in Deutschland und Übersee, die hauptamtlich im kirchlichen Dienst tätig sind“. Die Website zeichnet sich durch Hetze gegen Protestanten, Homosexuelle, aber auch gegen katholische Bischöfe und Laien aus, die in der Lesart der Website „altliberalem“ Denken nahestehen - mehr dazu in Wird es eng für kreuz.net?.

Server an wechselnden Orten

Die Bischofskonferenzen Österreichs und Deutschlands haben in der Vergangenheit bereits mehrfach ihr Interesse an der Ausforschung der Hintermänner von kreuz.net betont, die einen Server benutzen, der von wechselnden überseeischen Ländern aus - anfangs USA, dann Karibik - ins Internet einspeist. Was die aktuelle Namensliste betrifft, gibt es allerdings Skepsis über die Exaktheit zumindest in einem Fall.

KAP

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