Papst unterstützt französische Bischöfe

Katholische Bischöfe stehen dem Vorhaben der sozialistischen Regierung, das Adoptionsrecht für schwule und lesbische Paare zu legalisieren, vehement ablehnend gegenüber.

Der Schutz der traditionellen Ehe und Familie war Anliegen von mehr als 100.000 Menschen, die am Wochenende in Frankreich an Demonstrationen kirchlicher und nichtkirchlicher Organisationen teilgenommen haben. Gleichzeitig empfing Papst Benedikt XVI. im Vatikan eine Gruppe französischer Bischöfe und sicherte ihnen seine Unterstützung für ihre Verteidigung von Familie und Ehe zu.

Frauen demonstrieren mit  Plakaten gegen die "Homoehe" in Frankreich. "Mutter,Vater Kind"

Reuters/Christian Hartmann

Demonstrantinnen in Paris: „1 Papa, 1 Mama für alle Kinder“ und: „Die Ehe = 1 Mann und 1 Frau“ steht auf ihren Plakaten

Tausende gegen die „Homoehe“

In Paris versammelten sich mehrere tausend Menschen auf dem Platz Denfert-Rochereau mit rosa T-Shirts und Luftballons. In Lyon beteiligten sich laut Behörden 22.000 Menschen an einer ähnlichen Kundgebung, an der auch mehrere kirchliche Vertreter teilnahmen. Auch in Toulouse und Marseille demonstrierten Tausende gegen die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften.

Die Veranstalter in Paris verwiesen darauf, dass die Kundgebung weder politisch noch religiös motiviert sei. Es werde auch gegen Homophobie Stellung genommen. Bereits seit 1999 können homosexuelle Paare in Frankreich eine eingetragene Lebenspartnerschaft (PACS) eingehen. Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare sind bisher aber nicht möglich.

„Zukunftsfrage“

Das französische Kabinett hatte Anfang November einen Gesetzentwurf zur Ehe homosexueller Paare auf den Weg gebracht. Dieser sieht erstmals auch ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare vor. Die Nationalversammlung soll sich ab Jänner mit dem Gesetzentwurf befassen, gegen den die bürgerliche Opposition und die katholische Kirche Sturm laufen.

Der Papst sagte am Samstag zu den französischen Bischöfen, sie hätten die Pflicht, bei wichtigen Fragen der öffentlichen Debatte ihre Stimme entschlossen einzubringen. Die Zukunftsfragen einer Gesellschaft beträfen nicht nur die Gläubigen, sondern alle Bürger. Die christliche Botschaft sei daher ein „unersetzlicher Bezugspunkt“.

KAP