kreuz.net: Verfassungsschutz ermittelt

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BVT) geht in Österreich gegen die radikale, homophobe und antisemitische Website kreuz.net vor. Es wurde Anzeige gegen unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Wien erstattet.

Man habe bei der Staatsanwaltschaft Wien Anzeige gegen unbekannt wegen Verhetzung und Wiederbetätigung erstattet, bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums einen Bericht im Ö1-Mittagsjournal über laufende Ermittlungen in Österreich. Zuvor war bereits die Staatsanwaltschaft Berlin gegen kreuz.net aktiv geworden.

Spuren führen nach Österreich

Es habe bereits mehrere Anzeigen auch in Österreich gegen die Website gegeben, hieß es aus dem Innenministerium. So richtig in Gang sind die Ermittlungen aber erst gekommen, nachdem der deutsche Komiker Dirk Bach nach dessen Tod massiv auf kreuz.net angefeindet worden war. Die Österreichische Bischofskonferenz hatte sich immer von der Seite distanziert und Ermittlungen gefordert, nachdem bekannt geworden war, dass auch Spuren nach Österreich führen. Diese Forderung bekräftigte im Ö1-Mittagsjournal auch der Leiter des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz, Paul Wuthe. Er sprach sich für eine Sperrung der Seite aus.

Laut einer Liste, die der Berliner Staatsanwaltschaft vorliegt, hat kreuz.net zumindest drei enge Mitarbeiter in Österreich. Dabei soll es sich um zwei katholische Pfarrer und einen Laien handeln. Kardinal Christoph Schönborn meinte nach der jüngsten Vollversammlung der Bischofskonferenz dazu: „Ich habe seit langem persönliche Vermutungen über Personen, die dahinter stecken könnten.“

APA / KAP

Mehr dazu: