Türkei: Strafe für Fernsehsender wegen „Simpsons“

Die türkische Fernsehaufsichtsbehörde findet Witze über Gott in einer Folge der US-Zeichentrickserie „Die Simpsons“ überhaupt nicht lustig. Der Fernsehsender CNBC-E muss 22.700 Euro Strafe zahlen.

Bei den „Simpsons“ sei Gott als Untertan des Teufels dargestellt worden und habe dem Satan sogar Kaffee serviert, kritisierte die türkische Fernsehaufsichtsbehörde RTÜK nach einem Bericht der Zeitung „Hürriyet“ vom Montag. Der Sender CNBC-E wurde deshalb zu einer Geldstrafe von umgerechnet rund 22.700 Euro verurteilt. RTÜK hat schon häufiger mit Sanktionen gegen angebliche unmoralische Auswüchse in den Medien von sich reden gemacht.

Bild aus der Fernsehserie "Die Simpsons"

AP

Die Simpsons im Visier der türkischen Fernsehaufsichtsbehörde

In der von der Behörde monierten Folge der auch in der Türkei sehr beliebten US-Serie „Simpsons“ sei unter anderem gesagt worden, dass es keinen Gott gebe, hieß es laut „Hürriyet“ in dem Bericht von RTÜK. Zudem sei das christliche Weihnachtsfest als Anlass für Alkoholkonsum präsentiert worden.

RTÜK hatte in den vergangenen Monaten bereits eine Krimiserie mit dem Argument gerügt, die Hauptfigur, eine Art türkischer Schimanski, sei ein schlechtes Vorbild für die Jugend. Eine auch von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan kritisierte Fernsehserie über den osmanischen Sultan Süleyman den Prächtigen bekam eine Strafe wegen Gewaltverherrlichung.

AFP