Flüchtlinge in Kirche: Runder Tisch noch vor Weihnachten

Vertreter von Kirche und Caritas drängen auf eine rasche Lösung in der Causa der von Asylwerbern genützten Wiener Votivkirche. Der von der Caritas geforderte Runde Tisch solle noch diese Woche stattfinden.

Es gebe intensive Bemühungen, einen Runden Tisch mit Vertretern der Flüchtlinge, der Politik, von NGOs und Religionsgemeinschaften noch vor Weihnachten zustande zu bringen, bestätigte gegenüber „Kathpress“ Caritas-Wien-Sprecher Klaus Schwertner. Das Innenministerium hatte bereits seine Bereitschaft zur Teilnahme an einem solchen Dialog signalisiert.

Die Caritas hatte sich am Dienstagabend vermittelnd in die Diskussion um die Flüchtlinge in der Wiener Votivkirche eingeschaltet. Zuvor hatten etwa 30 Personen den Kirchenbau gleich neben dem „Vienna Refugee Protest Camp“ besucht und sich geweigert diesen wieder zu verlassen - mehr dazu: Caritas und Kirche sichern Flüchtlingen Schutz zu.

Gute Gesprächsbasis

Auch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag haben wieder rund 30 Flüchtlinge auf Matratzenlagern in der Votivkirche übernachtet. Die Caritas hat die Versorgung der Asylwerber mit Suppe und Getränken übernommen. Zu einer Störung des Abendgottesdienstes sei es auch am zweiten Tag der „Besetzung“ nicht gekommen, so Schwertner. Die Asylwerber hätten die Kirche dazu verlassen oder zum Teil selbst am Gottesdienst teilgenommen.

Matratzenlager in Votivkirche

APA/Michael Gruber

Die Flüchlinge haben in der Votivkirche ein provisorisches Matratzenlager eingerichtet.

Die Gesprächsbasis sei gut, alle Seiten seien auf Deeskalation bedacht, so Schwertner weiter. Zugleich mahnt die Caritas, nicht auf dem Rücken der Flüchtlinge und ihrer Not politisches Kleingeld zu wechseln. Die Hilfsorganisation SOS Mitmensch begrüßte unterdessen die Bereitschaft des Innenministeriums an der Teilnahme an einem „Runden Tisch“. Gleichzeitig forderte Sprecher Alexander Pollak eine „politische Beteiligung“ daran, „die über das Innenministerium hinausgeht“.

religion.ORF.at/KAP/APA