Kumbh Mela: Größtes religiöses Fest der Welt

Im nordindischen Allahabad haben am Montag die Feierlichkeiten des dort nur alle zwölf Jahre gefeierten Festes Kumbh Mela begonnen. Zum insgesamt 55 Tage dauernden Fest werden mehrere Millionen Gläubige erwartet.

Mit einem Bad im Ganges hat am Montag bei Sonnenaufgang für Millionen Hindus in Indien das Pilgerfest begonnen. Das 55 Tage dauernde Fest Kumbh Mela wird in kleinerem Rahmen alle drei Jahre in den Städten Haridwar, Ujjain und Nashik gefeiert, nur alle zwölf Jahre in Allahabad, wo es die größte Bedeutung hat. Auf diese vier Orte fielen der hinduistischen Mythologie zufolge Tropfen eines Nektars, der Unsterblichkeit verleiht. Das Fest in Allahabad im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh ist der wichtigste hinduistische Ritus. Er wurde zuletzt 2001 zelebriert.

Kumbh Mela Sadhus - indische Geistliche

Reuters/Ahmad Masood

Sadhus - die „heiligen Männer“ Indiens sind die Mönche verschiedener hinduistischer Orden. Hier beim abendlichen Gebet bei Kumbh Mela

Kumbh Mela ist das „Fest des Kruges“. Die Mythologie erzählt von einem Kampf zwischen Göttern und Dämonen, die alle den Nektar der Unsterblichkeit haben wollten. Dabei, so die Legende, sollen vier Tropfen des Nektars auf die Erde gefallen sein - an die vier Orte, in denen später das Kumbh Mela-Fest gefeiert wurde. Es gilt als das größte religiöse Fest der Welt an dem sich Millionen Gläubige aus allen Teilen Indiens beteiligen. Der erste Tag des Testes sei der wichtigste Tag des Festes, erzählt Alaka Chaudal, Dozentin am Institut für Südasien,- Tibet- und Buddhismuskunde in Wien.

Befreiendes Bad

Zu Kumbh Mela erwarten die Organisatoren in den kommenden zwei Monaten bis zu 80 Millionen Gläubige. Die Pilger waschen sich in Allahabad im Norden Indiens am Zusammenfluss von Ganges, Yamuna und dem nur in der Mythologie existierenden Strom Saraswati, um sich von Sünden zu reinigen und sich aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten zu befreien. Das Wasser werde schluckweise auch getrunken, beziehungsweise in Flaschen mit nachhause genommen und dort mit Trinkwasser vermischt, so Chaudal gegenüber religion.ORF.at.

Kumbh Mela Sadhus - indische Geistliche

Reuters/Ahmad Masood

Die asketisch lebenden Mönche nur mit Asche und Blumengirlanden bekleidet vor dem rituellen Bad

Die Gläubigen werden von den fast nackten, mit Asche bedeckten Sadhus - den „heiligen Männer“ Indiens - angeführt, denen die erste Waschung vorbehalten ist. Erst nach ihnen dürfen die Pilger ihr Bad nehmen. Das Bad im „heiligen Fluss“ Ganges soll sie von allen Sünden reinigen. Die Sadhus stellen eine Attraktion dar, die auch Touristen anlockt. Die Geistlichen werden von Elefanten, Pferden, und Musik begleitet.

Riesen Festival

Das Wallfahrtsgelände, auf dem die Pilger auch campieren, umfasst laut Medienberichten ein Areal von 40 Quadratkilometern. Teils müssten die Gläubigen vier Kilometer zurücklegen, um das Ufer des heiligen Flusses Ganges zu erreichen. Aus Umweltschutzgründen bestimmten die Organisatoren das Gebiet zur plastikfreien Zone.

Indische Pilger beim Kumbh Mela Fest

APA/EPA/Anindito Mukherjee

Die Gläubigen waschen sich im Ganges von ihren Sünden rein

Die Organisatoren rechnen mit bis zu zwei Millionen Badenden täglich. Probleme bereitete der niedrige Wasserstand des Flusses. Behörden hatten zu Monatsbeginn zwar Stauwehre geöffnet; was aber nur zu einem kurzzeitigen Anstieg führte. Umweltschützer warnten zudem vor der schlechten Wasserqualität, die Gesundheitsrisiken berge. Für die Teilnehmer wurden rund 35.000 Toiletten, 14 medizinische Versorgungszentren und 20.000 zusätzliche Straßenlaternen aufgebaut. Um die Sicherheit zu gewährleisten und Massenpaniken zu verhindern, sind 12.000 Polizisten vor Ort.

religion.ORF.at/AFP/APA/dpa/KAP

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