Ordensspital: Natürlich Hilfe nach Vergewaltigung

Nach einem Vorfall in Deutschland, bei dem eine mutmaßlich vergewaltigte Frau von zwei Ordensspitälern abgewiesen wurde, stellen österreichische Ordensspitäler klar, dass selbstverständlich Hilfe geleistet werde.

In Deutschland ist es vergangene Woche nach der mutmaßlichen Vergewaltigung einer Frau in Köln zu Diskussionen gekommen. Zwei katholische Krankenhäuser sollen die 25-Jährige abgewiesen haben - mehr dazu in Vergewaltigungsopfer abgewiesen: „Missverständnis“ (religion.ORF.at; 18.1.2013). Am Montag stellte man dazu sowohl bei der österreichischen Vinzenzgruppe - sie ist die Trägervereinigung von sieben Ordensspitälern in Wien - als auch an einem Wiener Ordensspital mit Schwerpunkt Geburtshilfe klar fest, dass jeder Patient und jede Patientin natürlich die medizinische Hilfe erhalte, die nötig sei.

„Jeder bekommt Hilfe“

„Jeder, der zu uns kommt, bekommt Hilfe. In solchen Fällen (nach vermuteter oder erfolgter Vergewaltigung einer Frau, Anm.) werden natürlich auch die notwendigen Untersuchungen und die Beratung durchgeführt“, erklärte eine Sprecherin der Vinzenz-Gruppe. Die Frage der eventuellen Abgabe der „Pille danach“ stellt sich in Österreich de facto nicht, weil sie rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich ist. Bei der „Pille danach“ handelt es sich um ein Präparat, welches die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindert.

Ganz genauso äußerte sich Andreas Brandstetter, Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, am Wiener St. Josef-Krankenhaus: „Es gibt in Österreich eine Informationsbox, wie in solchen Fällen vorzugehen ist.“ Das umfasse einerseits die notwendigen forensischen Untersuchungen und die Diagnose von allfälligen Verletzungen.

„Liebevolle Betreuung Aufgabe jedes Arztes“

„Natürlich sind Frauen, die sich in einer solchen Ausnahmesituation befinden, liebevoll zu betreuen. Das ist die Aufgabe jedes Arztes.“ Zum Glück seien solche Ereignisse selten, man sei in den vergangenen zwei Jahren wohl mit zwei Fällen konfrontiert gewesen. Ein Rezept auf die „Pille danach“ brauche man nicht ausstellen. Brandstetter: „Wir können in der Vinzenzgruppe keine Abtreibungen durchführen.“

religion.ORF.at/APA

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