Timbuktu: Großteil der historischen Manuskripte gerettet

Die meisten historischen Schriften in Timbuktu sind nach den Worten des Historikers Shamil Jeppi vor der Zerstörungswut der Islamisten in Mali gerettet worden.

Aufatmen bei Historikern nach Berichten über Vandalenakte von Islamisten. „Wir wissen von 25.000 Manuskripten, die sicher nach Bamako gebracht wurden“, sagte der Direktor des Timbuktu-Manuskript-Projekts an der Universität von Kapstadt am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Dies sei ihm noch am Morgen von Kulturhistorikern in Bamako bestätigt worden.

Schaden durch Feuer und Vandalismus

Die Islamisten hätten allerdings während der Besetzung im Kulturzentrum Ahmed Baba mit Feuer und Vandalismus Schaden angerichtet. „Manche wertvollen Papiere sind auch von Unbekannten gestohlen worden und werden wohl bald in Mauretanien oder Katar auf dem Schwarzmarkt angeboten“, so Jeppi.

Das Kulturzentrum Ahmed Baba beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen alter westafrikanischer Manuskripte. Die Handschriften befassen sich mit Pflanzenmedizin, Mathematik, Musik, islamischem Recht oder Poesie.

Genaue Zahl der Schriften unbekannt

Leider kenne niemand die genaue Zahl aller wertvollen Schriften in der Stadt, nur ein Bruchteil sei bisher katalogisiert, sagte der Historiker Jeppi. Aber rechtzeitig hätten Mitarbeiter des Kulturzentrums Ahmed Baba im vergangenen Jahr die Schriften ausgelagert. Zum Teil seien die Kulturschätze auch bei Familien in Timbuktu versteckt worden, sagte der Wissenschaftler.

Die UN-Kulturorganisation Unesco bezifferte die Zahl der im Ahmed-Baba-Institut gelagerten Manuskripte am Donnerstagabend auf 40.000. Möglicherweise seien 3000 davon bei dem Feuer verbrannt, hieß es in Paris. Die Gesamtzahl der historischen Dokumente in Timbuktu schätzte die Unesco auf 300.000.

APA/dpa