Neues deutschsprachiges „Gotteslob“ angedruckt

3,6 Millionen Exemplare des neuen Gesangbuchs der römisch-katholischen Kirche sollen in den kommenden Monaten gedruckt werden. Am Donnerstag wurde der Andruck gestartet.

Es ist ein Buchdruckprojekt der Superlative. Am Donnerstagnachmittag startete der für das Projekt der deutschen Bischofskonferenz zuständige Bischof Friedhelm Hofmann den Andruck der neuen Version des deutschsprachigen römisch-katholischen Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“. Die Erstauflage für Deutschland, Österreich und Südtirol umfasst rund 3,6 Millionen Exemplare. Allein 534.000 Stück sind dabei für Österreich vorgesehen.

Hofmann, Bischof von Würzburg und Vorsitzender der Unterkommission Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch der Deutschen Bischofskonferenz, zeigte sich erfreut über diesen wichtigen Schritt. Er sei zuversichtlich, „dass es große Akzeptanz finden wird“, sagte Hofmann beim Andruck in der Druckerei C.H. Beck in Nördlingen.

Mehrere Ausgaben des alten "Gotteslob"

kathbild/Rupprecht

Ab Dezember 2013 hat das alte „Gotteslob“ aus dem Jahr 1975 ausgedient.

3.000 Tonnen Papier auf rund 800 LKW

Für die 3,6 Millionen Exemplare sind fast 3.000 Tonnen Papier auf rund 800 LKW nötig. Der Stammteil des neuen „Gotteslob“ umfasst rund 960 Seiten. Zusammen mit dem Eigenteil für Österreich kommt das neue Gebet- und Gesangbuch auf 1.296 Seiten. In mehreren Druckprozessen wird das Buch nach und nach entstehen, damit es rechtzeitig zur Einführung in den Diözesen am 1. Adventsonntag (1. Dezember 2013) erscheinen kann. Rund 75.000 Exemplare sollen während der kommenden Monate pro Woche fertig gestellt werden.

Das Konzept und die Inhalte für das neue „Gotteslob“ haben Bischöfe, Berater und rund 100 Experten aus den Bereichen Liturgie, Kirchenmusik, Pastoral, Bibelexegese, Dogmatik und Spiritualität erarbeitet. Seitens der Österreichischen Bischofskonferenz waren daran der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser und der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari maßgeblich beteiligt; organisatorische und inhaltliche Drehscheibe für das Projekt in Österreich ist das Österreichische Liturgische Institut in Salzburg.

„Für viele“ statt „für alle“

Für Diskussionen hatte während der Redaktionsphase zum neuen „Gotteslob“ der darin enthaltene Messtext gesorgt. Die Wandlungsformel „Das ist mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird“ wird im neuen Gotteslob in „Das ist mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird“ geändert. Über diese Übersetzung wurde heftig diskutiert, bis Papst Benedikt XVI. im April 2012 in einem Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, für den Wortlaut „für viele“ argumentierte.

Abgesehen davon haben zahlreiche Umfragen und Erprobungsphasen den Entstehungsprozess des neuen Gebet- und Gesangbuch begleitet, das somit das aus dem Jahr 1975 stammende bisherige „Gotteslob“ ablöst. Obwohl es „völlig neu konzipiert“ ist, tritt es dennoch „im Sinne der Kontinuität die Nachfolge des über mehrere Jahrzehnte bewährten Gotteslob an. Mit ihm teilt es nicht nur den Namen, sondern 50 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil auch den Anspruch, den Gläubigen Gültiges zeitgemäß in die Hand zu geben: zum Lob Gottes und zum Heil der Menschen“, so Bischof Hofmann.

religion.ORF.at/KAP

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