D: „Fastenpredigtreihe“ wegen Schüller abgesagt

Die kirchenkritische „Fastenpredigtreihe“ in Nürnberg wurde auf Druck zweier Bischöfe gestoppt. Grund soll unter anderem der geplante Auftritt von Pfarrer-Initiative-Obmann Helmut Schüller sein.

Helmut Schüller

APA / Rubra

Helmut Schüller hätte am 24. Februar in Nürnberg auftreten sollen.

Auf Drängen zweier Bischöfe hat die katholische Stadtkirche Nürnberg eine kirchenkritische „Fastenpredigtreihe“ gestoppt. Anlass war nach Angaben von Sprechern der Bistümer Eichstätt und Bamberg unter anderem ein am 24. Februar geplanter Auftritt des Gründers der „Pfarrer-Initiative“, Helmut Schüller. Er sollte zum Thema „Wir sind Gottes Volk! Haben Kirchen-Bürger-Rechte?“ sprechen.

Schüller hatte 2011 mit dem europaweit verbreiteten „Aufruf zum Ungehorsam“ unter anderen die Zulassung von Frauen und Verheirateten zum Priesteramt gefordert. Auf Vorbehalte stieß dem Vernehmen nach auch eine am 17. Februar geplante Predigt der Kirchenrechtlerin Sabine Demel mit dem Titel „Unser Pfarrer ist eine Frau? Mehr als nur ein Traum?“.

Bischöfe sehen „Etikettenschwindel“

Ein Sprecher des Bistums Eichstätt bestätigte, dass die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt) und Ludwig Schick (Bamberg) die Stadtkirche aufgefordert hätten, die Reihe in ihrer jetzigen Form abzusagen. Beide Oberhirten sähen in dem Begriff „Fastenpredigt“ einen Etikettenschwindel: „Ein Wortgottesdienst mit Predigt muss mit Aussagen zu Gottes Wort erfüllt sein.“ Für „politische Darstellungen von persönlichen Meinungen“ seien solche Gottesdienste ungeeignet.

(dpa)