Standard Ethics nahm Vatikan in seine Liste auf

Standard Ethics, eine in London und Brüssel ansässige Agentur, die Staaten ein ethisches Rating verleiht, hat auch den Vatikans-Staat in seine Liste aufgenommen.

Wie Standard Ethics am Dienstag in einer Presseaussendung mitteilte, wurde der Vatikan in die Beurteilung der Agentur aufgenommen. Vergeben werden acht Klassifikationen für ethische Standards eines Staates - von „unterdurchschnittlich“ bis „überdurchschnittlich“. Ziel ist die Förderung von nachhaltigem und verantwortungsvollem Wirtschaften. Das ethische Rating 2013 der verschiedenen Nationen soll am kommenden Donnerstag veröffentlicht werden.

Standard Ethics

Die Non-Profit-Organisation wurde 2001 gegründet und bewertet Staaten in den Kategorien unternehmerische Sozialverantwortung, ethisches Investment, und Unternehmensführung gemäß der Prinzipien und Richtlinien der EU, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Vereinten Nationen.

Bisher 43 Staaten gelistet

Bewertet werden neben OECD-Staaten auch Argentinien, Brasilien, Bulgarien, China, Ägypten, Indien, Rumänien, Russland und Südafrika. Der Vatikan soll wie andere Staaten nach bestimmten Standards beurteilt werden, die jedoch den Dimensionen des Kleinstaates angepasst werden. Österreich erhielt 2012 übrigens die Bewertung „überdurchschnittlich“, allerdings mit einem Minus dahinter.

Der Vatikan bemüht sich seit längerem, von dem Ruf wegzukommen, dass er es mit der finanziellen Transparenz nicht so genau nehme. Vor 30 Jahren hatte der Vatikan Schlagzeilen gemacht, als der als „Bankier Gottes“ bekannte Roberto Calvi erhängt unter einer Brücke in London aufgefunden worden war. 2012 hatte Moneyval, ein Ausschuss des Europarats, schwere Mängel bei der Bank IOR festgestellt und sie zu größeren Anstrengungen im Kampf gegen Geldwäsche und größerer Transparenz aufgefordert.

religion.ORF.at/APA

Link: