Papst segnete Heiligenkreuzer Grundstein

Papst Benedikt XVI. hat unmittelbar nach seiner letzten Generalaudienz am Mittwoch den Grundstein zum Ausbau der „Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI.“ in Stift Heiligenkreuz gesegnet.

Nachdem der Abt des Zisterzienserstifts, Maximilian Heim gemeinsam mit dem Rektor der Hochschule, Karl Wallner, an der Generalaudienz teilgenommen hatte, war er als einer von rund 30 Personen von Papst Benedikt XVI. in der Sala Clementina persönlich empfangen worden. „Es war ein sehr bewegender Moment“, so Heim gegenüber „Kathpress“. „Der Papst wirkte tatsächlich gelöst und geistig sehr wach, er hat sich nach der Hochschule und nach dem Stift erkundigt und dann den Grundstein gesegnet“.

Der Abt des niederösterreichischen Zisterzienserstifts bag außerdem bekannt, dass die beiden Ratzinger-Schülerkreise - dem „Jüngeren Schülerkreis“ gehört Heim selbst an - auch nach dem Amtsverzicht Benedikts XVI. weiterbestehen und sich weiter treffen werden. Offen sei bislang jedoch, ob Benedikt XVI. an diesen persönlich teilnehmen werde.

Grundstein mit Kleinbus nach Rom gebracht

Der rund 15 Kilogramm schwere Grundstein war von Studierenden der Hochschule eigens mit einem Kleinbus nach Rom gebracht worden. Er trägt die Inschrift „Mögen in Euch Gehorsam und Weisheit, Glaube und Vernunft bleiben“.

Der Ausbau der Hochschule in Stift Heiligenkreuz wird laut Wallner am 30. April mit dem Spatenstich beginnen. Die erste Bauphase sei mit rund zwei Millionen Euro an gesammelten Spendengeldern finanziert. Insgesamt sollen rund fünf Millionen Euro investiert werden, um so den weiter steigenden Studierendenzahlen auch räumlich gerecht zu werden.

Die Päpstliche philosophisch-theologische Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz

APA/Roland Schlager

Am 30. April soll der erste Bauabschnitt des Ausbaus der päpstlichen Hochschule in Heiligenkreuz beginnen

„Kirche geht in eine neue Epoche“

Erst vor wenigen Tagen hatte Wallner das Pontifikat von Benedikt XVI. im Rahmen eines Vortrages bei einer Priesterstudientagung in St. Pölten gewürdigt. Der Papst habe „nicht ohne Absicht“ ein „Jahr des Glaubens“ ausgerufen, da der christliche Glaube besonders in Europa nicht mehr jenes „einheitliche kulturelle Gewebe“ sei, in dem die Inhalte des Glaubens bekannt seien und ein Bezugssystem für das Denken und die Werthaltungen der Menschen darstellten.

Der Amtsverzicht des Papstes mitten im Jahr des Glaubens sei „wie ein Auftrag an uns, das Jahr des Glaubens fortzuführen“, sagte der Rektor der päpstlichen Hochschule Heiligenkreuz. Mit dem 28. Februar gehe die Kirche jedenfalls „in eine neue Epoche“, so Wallner. Über das europäisches Christentum habe sich „eine trübe Stimmung der Resignation und der Frustration gebreitet“.

Die Ursachen dafür lägen jedoch tiefer als in den „medial hochgespielten innerkirchlichen Skandalen und Querelen“, betonte Wallner: „Die westliche Welt ist im Glauben müde geworden. Wir brauchen eine neue Verkündigung, eine Neu-Evangelisierung, auch in neuen Formen und mit neuen Methoden“. Dies werde jedoch nur gelingen, wenn in den Gläubigen selber die „substanziellen Inhalte des Glaubens wieder lebensstark leuchten“.

KAP