Rauchfang auf Sixtinische Kapelle montiert
Vier Arbeiter der technischen Dienste des Vatikans befestigten das Metallrohr am Samstagvormittag auf dem Ziegeldach der Kapelle. Zahlreiche Fotografen und Fernsehteams aus aller Welt verfolgten die Arbeiten. Der daraus aufsteigende weiße Rauch steht symbolisch dafür, dass in den Verhandlungen eine Lösung erzielt wurde.
Rauch aus zwei Öfen
Durch den Schornstein steigt der weiße oder schwarze Rauch auf, der die Wahl eines neuen Papstes oder erfolglose Wahlgänge signalisiert. Erzeugt wird der Rauch von zwei gusseisernen Öfen. In einem Ofen, der seit 1939 verwendet wird, werden die ausgezählten Wahlzettel verbrannt. In einem anderen Ofen, der 2005 erstmals zum Einsatz kam, wird mit Hilfe von Chemikalien weißer oder schwarzer Rauch produziert.
REUTERS/Stefano Rellandini
Die Ursprünge dieser Tradition liegen weitgehend im Dunkeln. Schon für die Konklaven des 17. Jahrhunderts zeigen Darstellungen der Sixtinischen Kapelle einen Ofen, in dem offenbar die Stimmzettel verbrannt wurden. Für die Papst-Wahl von 1775 im römischen Quirinalspalast ist belegt, dass der Rauch als Signal für die Außenwelt verwendet wurde. Spätestens seit 1878 sind sie fester Bestandteil des Konklaves. Anfangs wurde zusätzlich zu den Stimmzetteln feuchtes Stroh verbrannt, um schwarzen Rauch zu erzeugen. Zwischenzeitlich sollen im Konklave von 1963 auch einmal Rauchpatronen der italienischen Armee verwandt worden sein.
In der geltenden Wahlordnung von Papst Johannes Paul II. aus dem Jahr 1996 ist das Rauchsignal nicht mehr vorgeschrieben. Trotz moderner Hilfsmittel ist die Farbe des Rauchs nicht immer leicht zu bestimmen. 2005 konnten Beobachter sie minutenlang nicht eindeutig ausmachen. Zusätzliche Gewissheit über die Wahl eines neuen Papstes soll seit 2005 das Glockengeläut des Petersdoms verschaffen.
KAP
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