Desmond Tutu erhält Templeton-Preis

Der südafrikanische Geistliche Desmond Tutu wird mit dem mit 1,7 Millionen US-Dollar dotierten Templeton-Preis ausgezeichnet, einer der wichtigsten religiösen Auszeichnungen der Welt.

Das gab die John Templeton Foundation am Donnerstag bekannt. Die Organisation sagte, dass Tutu (81), den Preis 2013 für seine „lebenslange Arbeit am Voranbringen spiritueller Prinzipien“. Zusammen mit der Ehrung beinhaltet der Preis 1,7 Millionen US-Dollar (1.324.640 Euro).

Laut der John Templeton Foundation wird der Nobelpreisträger Tutu den Preis am 21. Mai in einer Zeremonie in der Londoner Guildhall überreicht werden. In einer Reaktion auf die Ankündigung dankte Tutu seinen Unterstützern und sate, er werde ihn „als repräsentativer Stellvertreter" entgegennehmen“.

Desmond Tutu bei einer Messe

APA/EPA/Ilvy Nijoktiktjien

Desmond Tutu prangerte stets die Missstände der Apartheid an

Moralisches Gewissen

Der 81-Jährige galt während seiner Zeit als anglikanischer Erzbischof von Kapstadt als moralisches Gewissen seiner Nation. Für seinen Kampf gegen die Rassentrennung im ehemaligen Apartheidstaat wurde er im Jahr 1984 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, zahlreiche weitere Ehrungen folgten. Im selben Jahr wurde Tutu zum Bischof von Johannesburg ernannt. Von 1986 bis 1996 war er Erzbischof von Kapstadt und damit Oberhaupt von rund zwei Millionen Mitgliedern der anglikanischen Gemeinschaft in Südafrika.

Im November 1995 ernannte ihn der damalige Staatspräsident Nelson Mandela zum Vorsitzenden der „Kommission für Wahrheit und Versöhnung“. Diese Aufgabe bekleidete er bis zur Übergabe des Abschlussberichts im Oktober 1998. Bis heute ist er ein unbequemer Mahner ethischer Missstände geblieben.

Der Preis, 1972 von dem internationalen Investor und Philantropen John Templeton ins Leben gerufen, wird alljährlich von einer unabhängigen Jury vergeben und würdigt Verdienste, die den Zusammenhang von Religion und Wissenschaft hervorheben. Er ist eine der weltweit höchstdotierten Auszeichnungen für eine einzelne Person. Frühere Preisträger waren unter anderem Mutter Teresa und der Gründer der Bruderschaft im französischen Taize, Frere Roger Schutz. Im Vorjahr hatte ihn der Dalai Lama erhalten.

religion.ORF.at/AP/APA/dpa

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